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Wishbone Ash: München, Freiheiz

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Wishbone Ash: München, Freiheiz

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216208_wishboneash_03Zweistündiges Dejavu ihrer glorreichen Zeiten.

Alle Jahre wieder“ ist der Slogan, der Wishbone Ash bei ihren Touren in Deutschland begleitet, was aber nicht für München gilt. Denn hier war die Band der ersten Stunde schon seit langem nicht mehr. Also höchste Zeit, dass Andy Powell auch hier aufkreuzt, damit wir ihn ja nicht vergessen. Nun, ganz so groß ist die Gefahr nicht, denn Wishbone Ash sind aus den Annalen der Music-History ohnehin nicht wegzudenken. Allerdings haben auch sie die letzten 40 Jahre nicht schadlos überstanden. Es gab unzählige Line-up Wechsel und längere Kunstpausen. Inzwischen gibt es sogar zwei Versionen von Wishbone Ash, bei jeder ist ein Original-Mitglied dabei. Allerdings beansprucht Andy Powell den Namen rechtlich für sich, ist nie stehen geblieben oder hat sich auf früheren Lorbeeren ausgeruht, sondern veröffentlicht ständig neue Alben , so zuletzt im Herbst die Elegant Stealth. Trotzdem befinden sich auf der heutigen Setliste lediglich drei Stücke daraus, da Wishbone Ash zu den Bands gehören, die im Prinzip gar kein neues Album machen müssten, da die Fans bei den Konzerten ohnehin nur die großen Hits hören wollen.

In der Münchner Freiheizhalle haben sich etwa 300 Gäste eingefunden, großteils älteren Semesters, jene, die schon in den Siebziger Jahren zu Wishbone Ash Konzerten gepilgert sind und mit dem heutigen Abend einmal mehr in Erinnerungen schwelgen. Aber wir sind hier und heute und Wishbone Ash 2012 sind immer noch Andy Powell, Bassist Bob Skeat, der seit 15 Jahren dabei ist, der Finne Muddy Manninen, seit sieben Jahren im Boot und Drummer Joseph Captree, der locker Andy Powells Sohn sein könnte.

Nachdem das Schweizer Nachwuchstalent Fabian Anderhub 40 Minuten lang seinen recht passablen Einstand geprobt hat, legen Wishbone Ash in schummriger Dämmerlicht-Atmosphäre umgehend mit ihrem Klassiker ›The King Will Come‹ los. Trotzdem will anfangs keine Stimmung aufkommen, was aber auf das gesetztere Alter der Besucher zurückzuführen ist, die sich erst im späteren Verlauf der Show zum Mitklatschen aufraffen können. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass sich die nun folgenden Stücke ›Warrior‹ oder ›Can’t Go It Alone‹ in eine feingestrickte Synthese aneinander gereihter Ton’DNAs reiht, die abwechselnd von Powell und Manninen mit eigenwillig platzierten Improvisationen gewürzt werden. An Neuheiten werden etwa ›Reason To Believe‹ und in der Zugabe das groovig rockende ›Mud Slick‹ vorgestellt. Beendet wird die zweistündige Metamorphose mit dem Rohdiamanten ›Blow-in’ Free‹. Ende der Geschichte ist ein Dejavu der glorreichen Zeiten , das zwar musikalisch einwandfrei, aber streckenweise zum einen oder anderen versteckten Gähnen dank zeitweiliger Langatmigkeit verleitet hat.

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