Überzeugend und aus einem Guss.
Mike Scott wollte einen neuen Reizpunkt setzen. Deshalb ist er nach Nashville geflogen, wo er dieses Album mit seiner Band im Studio unter Live-Bedingungen eingespielt hat. Die traditionell dem Country zugerechnete Stadt hat ihn auch deshalb interessiert, weil Jack White und The Black Keys sie sich als neue Heimat ausgesucht haben. Zu ihrer Musik kann er eine Verbindung aufbauen, aber das heißt nicht, dass er sich nun ausschließlich auf modernen Blues einlässt. Im von Selbstbekenntnissen übersäten ›Still A Freak‹ spielt er eine dominierende Rolle, aber das ist nicht der Regelfall. In ›I Can See Elvis‹ ahmt Scott nicht auf durchsichtige Weise den Sound des Königs nach, denn hier spielt der Einfluss des Soul eine maßgebliche Rolle. Das letzte Stück ›Long Strange Golden Road‹ ist ein Ereignis für sich. Zehn Minuten lang trumpfen alle Musiker mit einer Leidenschaft auf, die man bei The Waterboys lange nicht erlebt hat. Scott ist über die Jahre unberechenbar geblieben und hat den Bogen manches Mal überspannt. Für dieses von Anfang bis Ende überzeugende und wie aus einem Guss klingende Album hat er aber wieder volle Aufmerksamkeit verdient