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UFO: Nicht von dieser Welt

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UFO: Nicht von dieser Welt

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Pete Way, der Bassist und unregelmäßige Herzschlag der Formation, schrieb ebenfalls, und so wurden UFO zu einer Band, in der jedes Mitglied den maximalen Beitrag leistete. „Pete schrieb dreckige Sachen, ich sorgte für einen melodischen Refrain wie bei ›Lights Out‹, der das ausbalancierte“, erklärt Schenker. „Die Keyboards gaben dem die Farbe. Es ist unglaublich, wie Paul Raymond das Intro zu ›Love To Love‹ machte, was als Instrumental begann, das ich geschrieben hatte, und dann zu einem Song mit Vocals wurde. Und die Farbe in ›Lights Out‹ ist wirklich gut.“ Im Herbst 1978 war das Verhältnis zu Schenker bereits angespannt, doch es herrschte das Gefühl vor, dass die Band an der Schwelle zu etwas Großem stand. „Wir erreichten da wohl gerade unseren Höhepunkt“, sagt Parker. „Michael war noch dabei. Wir konnten mittlerweile selber ordentliche Hallen füllen. Chicago war unser größter Markt, dort spielten wir drei Abende. Davor waren wir dort mit Rush, Blue Öyster Cult, Foghat, Styx, Jethro Tull und solchen Acts als Special Guests aufgetreten, doch zu jener Zeit waren wir die Headliner. Ich finde zwar, dass wir stets großartige Alben machten, doch wenn man wirklich wissen wollte, worum es bei UFO ging, musste man uns live erleben.Wir waren immer eine Band, die versuchte, das Publikum einzubinden. Ich habe so viele große Bands gesehen, die das Publikum anspielten. Denen ging es nur darum, was sie wollen, nicht darum, was das Publikum will – doch wir versuchten immer, die Zuschauer daran teilhaben zu lassen.

STRANGERS IN THE NIGHT wurde an zwei Abenden im Oktober 1978 aufgezeichnet, in Chicago und Louisville. Ron Nevison, der die zwei vorigen UFO-Studioalben produziert hatte, zeichnete auch hier für die Fertigstellung verantwortlich. „Er war nicht der umgänglichste Typ, mit dem man arbeiten konnte, aber Mann, war er gut in seinem Job!“, sagt Schenker. „Er war ein Kotzbrocken. Aber er wusste, was er wollte, und er wusste, wie das Endergebnis zu klingen hatte.“ Nevisons Beitrag zu STRANGERS IN THE NIGHT ist unbestreitbar. Es ist ein Album, auf dem Muskeln und Melodie in perfektem Einklang mitei-nander sind, von Anfang bis Ende (und die Bonus Livesets der CD-Version der jüngsten Reissue beweisen, dass UFO auch ohne zusätzliche Studioarbeit in Topform waren). Es ist eine Mischung aus großartigen Songs und grandiosen Darbietungen– die Vollgas-Rocknummern haben eine Kraft und Aggression, die den Studiofassungen abgehen (vor allem›Doctor Doctor‹ lässt das Original wie ein Demo klingen), während die längeren, gefühlvolleren Stücke wie ›Love To Love‹ und ›Rock Bottom‹ so ausdrucksstark sind, wie es Heavy-Bands damals nur selten gelang.

Doch als UFO ihren Zenit erreichten, ging es bergab. Die genauen Umstände von Schenkers Ausstieg bleiben nebulös – man erhält von jedem, den man fragt (und möglicherweise auch je nach Wochentag), eine andere Antwort. Parker ist sich sicher, dass die Band wusste, dass er am Ende der USA-Tournee im Herbst 1978 gehen würde. Die Version, die in die Geschichtsbücher eingegangen ist (weil sie auf Wikipedia steht), besagt, dass er kurz nach dem letzten Auftritt jener Tour in Palo Alto am 29. Oktober ausstieg. Schenker selbst hält hingegen fest, dass er erst ging, als die Band STRANGERS bereits abmischte. Unbestritten ist jedoch, dass sein Verhältnis zu seinen Bandkollegenund insbesondere zu Mogg sich schon seit einiger Zeit stetig verschlechtert hatte. Schenker hasste das Touren und trank gegen sein Lampenfieber. Nach dem Erfolg von ›Lights Out‹ feierte er nicht den Durchbruch, sondern sagte seiner Lebensgefährtin Gabi, dass dies noch mehr Jahre der Gefangenschaft bedeuten würde.

„Es passiert vielen Bands, dass sie zusammenbrechen, sobald sie groß werden“, sagt er .„Und dann geraten sie in diesen Teufelskreis, in dem sie total widerwärtig sind und komplett von Alkohol und Drogen kontrolliert werden.“ Und er hatte die Nase voll von Mogg, den er als gewalttätig und aggressiv empfand. Selbst mit einem Abstand von Jahrzehnten ärgert ihn die schlichte Erwähnung des Sängers. Fünf Minuten nach dem Interview ruft er noch mal zurück und lässt einen Monolog ab, der mit den Worten beginnt: „Wenn du dir Iron Maiden ansiehst, hat Steve Harris Pete Way kopiert, und die Gitarristen kopierten mich, doch der Sänger kopierte nicht Phil Mogg. Dasselbe bei Guns N’ Roses – völlig anderer Gesang. Metallica – völlig anderer Gesang. Und Def Leppard – völlig anderer Gesang. STRANGERS IN THE NIGHT war ein Einfluss wegen des Gitarrenspiels. Es war das Gitarrenspiel, das von all diesen Bands kopiert wurde …“

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