Gelungener Egotrip
Er ist eine Ikone der deutschen Metalszene: Ex-Accept Sänger Udo Dirkschneider. Seine Stimme ist unverwechselbar, sein Standing ungebrochen. Und auch er verfällt der Versuchung, sein Ego mit einem Coveralbum zu stärken. Nötig wäre es nicht, aber wer weiß schon, wie Musiker ticken!? Eines muss man ihm allerdings lassen: Neben den üblichen Cover-Standards hat er sich auch an Songs gewagt, die eher selten
bis gar nicht auf Alben dieses Typs erscheinen. Neben den üblichen Verdächtigen wie ›T.N.T‹, ›Man On The Silver Mountain‹ oder ›Paint It, Black‹ stehen auf der anderen Seite Nummern wie ›Hell Raiser‹, ›No Class‹, ›My Way‹, ›He’s A Woman, She’s A Man‹, ›Faith Healer‹ oder der Judas-Priest-Klassiker ›Hell Bent For Leather‹. Überraschend auch die Interpretation von ›Kein Zurück‹ des Hamburger Synthpop-Duo Wolfsheim. Queens ›We Will Rock You‹ überrascht in der vorgetragenen Version ebenso wie Billy Squiers ›The Stroke‹. Dabei zeigt sich zudem, dass Dirkschneider außer seinem „metallischen Schreien“ auch noch melodische
Komponenten liefern kann. Und das ist das eigentlich Positive an dem Album. Mit den 17 vorliegenden Songs übt sich Dirkschneider in Vielfältigkeit und erlaubt sich viel Interpretationsspielraum. Auf seine alten Tage ein doch noch überraschendes Album.
7 von 10 Punkten
Udo Dirkschneider/MY WAY/ATOMIC FIRE/WARNER