Der Newcomer aus Sacramento bietet rauen Singer/Songwriter-Stoff
Am Beispiel des aus Sacramento stammenden Musikers Tré Burt lässt sich trefflich der Einfluss der Sozialisierung auf das musikalische Ergebnis nachprüfen: Der Opa war Soul-Fan, stand auf Marvin Gaye und Otis Redding, der ältere Bruder spielte Gitarre, war dem Folk zugetan und Neil Young-Verehrer. Als Tré Burt dann noch an einem Schulprojekt über Folky-Hero Woody Guthrie mitwirkte, war’s um ihn geschehen – und die Singer/Songwriter-Karriere kam in die Gänge. Zunächst stockend und mit einigen Ortswechseln (Oregon, Australien) verbunden.
Immerhin: 2018 veröffentlichte er in Eigenregie sein Debüt CAUGHT IT FROM THE RYE, das schließlich die Verantwortlichen des Jon-Prine-Labels Oh Boy Records überzeugte, wodurch das Album jetzt neu aufgelegt wird. Es bietet rauen, hemdsärmeligen, mitunter durchaus poetischen Singer/Songwriter-Stoff, bei dem all die erwähnten Helden seiner Jugend ihre Spuren hinterließen. Mit starken Songs wie dem krachenden Folk von ›Franklin St Tunnel‹, dem Hobo-Track ›Undead God Of War‹ und dem scheppernden Folk-Rocker ›Real You‹ bringt es Tré Burt glatt selbst noch zum Vorbild.
Tré Burt, CAUGHT IT FROM THE RYE, OH BOY RECORDS/THIRTY TIGERS/MEMBRAN