Emotionaler Höhepunkt: die grandiose Lesung von ›Love, Reign O’er Me‹. Zum Ende dann das unverwüstliche ›Baba O’Riley‹ und, natürlich, ›Won’t Get Fooled Again‹ mit fahrig verdaddeltem Finale. Egal, eine Prise Chaos gehört zur amtlichen The-Who-Experience nun mal dazu.
Das Beeindruckende an diesem Abend ist indes der Umstand, dass diese beiden alten Fahrensmänner nicht nur eine über alle Zweifel erhabene Performance liefern, sondern darüber hinaus durch die subtile Songauswahl mit Juwelen wie ›Behind Blue Eyes‹, ›Relay‹ und ›I’m One‹ auch Townshends alte Leitthemen – Kindheitstraumata, Selbstzweifel und nicht zuletzt der virtuelle Totalitarismus, den er schon in LIFEHOUSE prophezeite – wie einen Roten Faden in den Abend einflechten.
Eine weitere Zeile aus ›Amazing Journey‹ lautet: „Each sensation makes a note in my symphony“. Wohl wahr, ein Repertoire voller Sensationen, ein Gesamtwerk wie eine Symphonie, eine Setlist, die diesen Mythos dynamisch und klug erzählt. Und zwei Veteranen, die mit sich und ihrer Kunst im Reinen sind. Prädikat: Historisch!
Setlist:
01. Who Are You
02. The Kids Are Alright
03. I Can See for Miles
04. My Generation
05. Relay
06. Behind Blue Eyes
07. Bargain
08. Join Together
09. You Better You Bet
10. 5:15
11. I’m One
12. The Rock
13. Love, Reign O’er Me
14. Eminence Front
15. Amazing Journey
16. Sparks
17. The Acid Queen
18. Pinball Wizard
19. See Me, Feel Me
20. Baba O’Riley
21 Won’t Get Fooled Again