Nachdem uns der Motorcity Madman in letzter Zeit mit allerhand ReReleases, Livealben und kontroversen Auftritten in Polittalkshows bei Laune hielt, feuert Nugent anno 2014 – sieben Jahre nach seinem letzten Studiostreich LOVE GRENADE – eine Salve feinster Rock’n’Roll-Patronen aus seiner Gibson Byrdland.
Ted veranstaltet auf SHUTUP & JAM einen derartigen Alarm, dass es eine wahre Freude ist, die Legende aus Detroit im Herbst ihrer Karriere noch einmal in solch bestechender Form zu erleben: Ob voll auf die 12 (z.B. ›ShutUp & Jam‹, ›Throttledown‹), gefühlvoll (›Never Stop Believing (Blues)‹) oder politisch unkorrekt wie in ›I Love My BBQ‹ – hier „warnt“ der Autor des Bestsellers „Kill It And Grill It“ vor den tödlichen Folgen des Tofuverzehrs, die Proteste der Nugent-Kritiker sind also ein weiteres Mal gesichert.
Blendet man diesen vermeidbaren Zinnober aus, liegt unter der Nadel eine der besten Rock’n’Roll-Platten der letzten Jahre. Ihr frischer Vibe, der schiere Hunger, knackige Kompositionen mit einer überragenden Performance auf Unsterblichkeit zu trimmen oder die natürliche Coolness, die Uncle Ted mit seinen 65 Lenzen an den Tag legt, stellen eine der Messlatten 2014, wenn nicht der ersten Hälfte dieser Dekade dar.