Souveränes Debüt des späteren texanischen Erfolgstrios.
Schon verblüffend, wie sich das Triumvirat aus Texas anfänglich am Konzept jener Londoner Formation orientierte, die erst nach Wechsel des Kontinents, in anderer Besetzung und unter völlig neuen stilistischen Vorzeichen unsterblich werden sollte: Fleetwood Mac. Zumindest stellenweise klingt das von Bandmanager Bill Ham mit zehn soliden Eigenkompositionen produzierte 1971er-Debüt dank erdigem Texas Blues und rasantem Boogie Rock wie eine Eins-zu-eins-Kopie der frühen Mac-Phase. Mehr noch! Orientierte sich Sänger und Gitarrist Billy Gibbons doch sowohl stimmlich als auch instrumental an Fleetwood Macs erstem Frontteam Peter Green und Jeremy Spencer. Vor allem Green, ehemals Ersatz für Eric Clapton in John Mayall’s Bluesbreakers, diente Gibbons als übergroßes Vorbild. Ein weiterer Beweis, dass es britischen Bands damals tatsächlich gelang, den Amerikanern alten Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen – die ihn sich dankbar zu Gemüte führten. Wobei das muskulöse Blues-Boogie-Rock-Gemisch ZZ Tops durchaus auch schon eigene Wesenszüge trug. Dusty Hill am Bass – und gelegentlich auch am Keyboard – durfte in ›Goin’ Down To Mexico‹ den Haupt-, und in ›Squank‹ den Co-Gesang übernehmen. Ein gelungener Einstand auch ohne Hits.
8/10
ZZ Top
ZZ TOP’S FIRST ALBUM
RHINO/WARNER