Im Falle von Volbeat scheint es auch ein Erfolgsrezept zu sein. Denn SEAL THE DEAL & LET’S BOOGIE entstand in aller Abgeschiedenheit. Ein halbes Jahr haben sich die Musiker dafür Zeit genommen und alles andere ausgeblendet. Ex-Anthrax-Gitarrist Rob Caggiano trug erstmals auch seinen Teil zum Songwriting bei, was man beim ein oder anderen Riff und Solo deutlich hört. Federführend war jedoch natürlich wie immer Michael Poulsen selbst, der auf SEAL THE DEAL nichts dem Zufall überlässt. Schon der Opener ›The Devil’s Bleeding Crown‹ gibt die Marschrichtung an: Rhythmisch wummernde Riffs gepaart mit Ohrwurmmelodien und prägenden Hooks – unverkennbar Volbeat. Experimente gibt es dieses Mal nicht wirklich, stattdessen konzentriert man sich auf die Perfektionierung bekannter Elemente. Herausgekommen ist ein extrem stimmiges und stringentes Album mit viel Pathos. Auf der ersten Single ›For Evigt‹ kooperieren Volbeat wieder mit Sänger Jon Olsen, der sie schon 2007 beim Song ›The Garden’s Tale‹ unterstützte, auf dem herausragenden ›Goodbye Forever‹ sorgt der Harlem Gospel Choir für Gänsehaut. Ein weiteres Highlight ist ›Black Rose‹, ein Duett mit Danko Jones. Seine und Poulsens Stimme harmonieren so unglaublich gut miteinander, dass man sich die Frage stellt, warum diese Kollaboration erst jetzt stattfindet. Auf ›Battleship Chains‹ verleihen sie dem Klassiker der Georgia Satellites einen Country-Anstrich, mit ihrer Version von ›Rebound‹ gedenken die Dänen dem verstorbenen Teenage-Bottlerocket-Drummer Brandon Carlisle: ein bisschen Punk mit Boogie. Zum großen Finale halten Volbeat dann doch noch eine kleine Überraschung in Form eines Dudelsacksolos bereit. SEAL THE DEAL & LET’S BOOGIE ist eine wirklich grandiose Platte geworden, doch fürs nächste Mal: ein paar kleine Ausreißer würden Volbeat auch gut stehen.
Volbeat
SEAL THE DEAL & LET’S BOOGIE
UNIVERSAL
9/10