Immer das Gleiche – das aber sehr gut.
Das Schöne an Adam Granduciels Band The War On Drugs ist, dass er als Indie-Typ seine Fans mit allerhand Namen versöhnt, um die diese Szene früher einen so großen Bogen machte wie der Teufel um das Weihwasser. ELO und Dire Straits, Tom Petty und Phil Collins – alle schimmern sie durch diese Songs. Zwar bleiben Bob Dylan (die Stimme) und Bruce Springsteen (die Art des Vortrags) die zwei bestimmenden Einflüsse, doch bindet der Granduciel diesen Folk- und Rock-Elementen einen Sound ans Bein, den früher Besitzer von echten Hi-Fi-Anlagen zu schätzen wussten: Sanft und hallig klingt diese Musik, dadurch verträumt – aber eben nicht verhuscht. The War On Drugs hatten beim Vorgänger LOST IN THE DREAM einen irren Erfolg mit diesem Konzept, A DEEPER UNDERSTANDING ändert nichts an der Formel. Aber das ist auch gar nicht notwendig, denn der Sog dieser Songs und dieses Sounds ist stark genug. Schon erstaunlich, wie belanglos die ersten beiden Alben rückblickend wirken, auf denen die Band noch recht herkömmlich als Folkrockgruppe unterwegs war. Wer das anders sieht, wird mäkeln, dass auf A DEEPER UNDERSTANDING ein Song dem anderen gleicht, was sogar stimmt – das Tempo variiert zwar, die Instrumentierung ist etwas flexibler als auf dem Vorgänger, aber der Fluss der Songs wird nie unterbrochen, es geht immer und immer weiter. Keine Berg- und Talfahrt, eher das entspannte Abwandern eines Panoramas.
8/10
The War On Drugs
A DEEPER UNDERSTANDING
ATLANTIC/WARNER