Sechs Tage in der Garage.
Nach Ende der MASTER-OF-PUPPETS-Tour im Februar 1987 tun sich Metallica beim Songwriting-Prozess zum Nachfolger anfänglich schwer mit der Ideenfindung (es springt lediglich die Demo-Version von ›Blackened‹ dabei heraus). Zu allem Unglück bricht sich Papa Het, nicht zum ersten Mal, beim Skateboarden den Arm und die Band ist mit Neu-Zugang Master J. Newsted dazu verdammt sich mit Cover-Versionen zu verdingen. Mit ›Am I Evil?‹ von den britischen NWOBHM-Heroen Diamond Head und ›Blitzkrieg‹ (von der gleichnamigen Band) hat die Truppe bereits Erfahrungen gesammelt und macht sich zunächst in Lars Ulrichs Garage zu schaffen, um insgesamt fünf Songs ihrer alten Helden in Form zu bringen.
Nachdem Hetfields Arm bereit ist wieder Riffs zu schreddern, schafft es das Quartett so gerade noch rechtzeitig zum Monsters-Of-Rock-Auftritt im englischen Castle Donington im August 1987 (das Teil erscheint genau einen Tag vor der Show) die E.P. in die Läden zu wuchten. ›Helpless‹ (abermals von Diamond Head), ›The Small Hours‹ von den grandiosen Holocaust, ›The Wait‹ von Killing Joke, ›Crash Course In Brain Surgery‹ (von Budgie) sowie ›Last Caress‹/›Green Hell‹ von den Misfits vermitteln unbändige Spielfreude in knappen 20 Minuten.
So ungeschliffen und rau wird es Metallica nie wieder geben. Auch nicht auf GARAGE INC. zehn Jahre später. Seit ewigen Jahren im Original vergriffen, erfährt GARAGE DAYS jetzt erstmals seit 1987 einen Re-Release in remasterter Auflage. Die Original-Filme des Artworks scheinen unauffindbar gewesen zu sein – anders lässt sich das (farblich) unschön hochgezogene Stück Pappe nicht erklären.
8/10
Metallica
THE $5.98 E.P. GARAGE DAYS RE-REVISITED
BLACKENED/UNIVERSAL