Eklektische Songs, verwurzelt in Country- und Folkrock.
Auf MOSEY vor einem Jahr gab sich der kanadische Songschreiber als Beatnik und Rockbohemien und fuhr seine Countywurzeln zurück zugunsten von 60s- und 70s-Pop. Radikal ist er davon auf seinem siebten Soloalbum MODERN PRESSURE nicht abgewichen. Allerdings sind die neuen Tracks doch wieder etwas erdiger geraten, ihr Fundament liegt wieder stärker im Country- und Folkrock von Bands wie The Band oder den Byrds. Auf diese Basis setzt Daniel Romano psychedelische Klangspielereien, Mittsechziger-Dylan und Retro-Rock’n’Roll. ›The Pride Of Queens‹ steht beispielhaft für die eklektischen Arrangements auf MODERN PRESSURE: Schwelgerischer Folkrock trifft auf ein wuchtiges Gitarrenriff im Refrain und ein beatlesmäßiges Experimentaloutro. In seinen poetischen, bisweilen kryptischen Texten, in denen Verlaine ebenso Platz findet wie die Ramones und Humphrey Bogart, denkt Romano über Einsamkeit, Erinnerung, vergangene Liebe, Rache und Reue nach. „Every hour we lived in terror, of being the one of us who‘s left behind/We stared into the empty sky, for something that we knew we wouldn‘t find“, klagt er in ›Ugly Human Heart Pt. 2‹. „What’s to become of the meaning of love“, fragt er sich am Ende, „if the changing of life say the truth be untrue“. Herzschmerz liefert eben doch immer noch die besten Songs.
7/10
Daniel Romano
MODERN PRESSURE
NEW WEST RECORDS/ROUGH TRADE