Aus dem Hinterhof gekrochen.
Fünf Jahre haben sich die Sleaze-Rock-Superstars Schwedens für eine ausgiebige kreative Pause genommen. Jetzt haben sie, Nicke Borg, Dregen, Peder Carlsson und Johan Blomquist, in seit über 25 Jahren unveränderter Besetzung, es erneut ins Studio geschafft. Mit FOUR BY FOUR entstand dort kein zaghafter und womöglich müder erneuter Annäherungsversuch. Die vier sind auch auf ihrem siebten Album den geilen Typen, die sie nun einmal sind, so nahe wie eh und je. Der Motor eines Jagdbombers im Sturzflug leitet ›Th1rt3en Or Nothing‹, die erste Single, ein. Und da sind sie wieder, die Backyard Babies: Borgs unverwechselbare Asphaltabkratzstimme, Dregens knietief hängende Punk-Sleaze-Riffs und – wie auch bei den acht folgenden Liedern, die sich aus Vollgasern (›I’m On My Way To Save Your Rock’n’Roll‹), melancholischen Balladen (›Mirrors [Shall Be Broken]‹) und epischen Mehr-Aktern (›Walls‹) zusammensetzen – Details, die den mehr als überdurchschnittlichen Ideenreichtum der vier Herren aus Nässjö beweisen. So machen beispielsweise Cowbells, puristisch platzierte Tamburins, „Whoos“ à la Pharrell Williams und ein „Foor to the floor“-Chorus eine Rocknummer zum Dance-Hit. FOUR BY FOUR hat definitiv Allradantrieb, der dieses (wirklich) lange erwartete Album leider in gerade einmal 35 Minuten an dessen Ende befördert.