Michael Monroe hat eine Vielzahl seiner Nachfolger so sehr beeinflusst, dass sie ihr Vorbild an kommerziellem Erfolg zum Teil sogar überflügelten. Welche Idole das Idol hat, verrät uns der Hanoi-Rocks-Frontmann und Glam-Urvater aber nur zum Teil – denn er nahm sich fest vor, uns „auch einmal unbekanntere Künstler“ ans Herz zu legen.
Alice Cooper
LOVE IT TO DEATH (1971)
Mein Vater schenkte das Album einem meiner großen Brüder. Aber die beiden interessierten sich nicht so für Rock wie ich. Ich hatte Black Sabbath im TV gesehen und mich in den Rock‘n‘Roll verliebt. Dann hörte ich LOVE IT TO DEATH und dachte nur: „Scheiße, ja!“ Die gesamte Band, die wie eine Gang auftrat, beeindruckte mich sehr. Und Neil Smith hatte die großartigste Frisur!
Ian Hunter
Ian Hunter (1975)
Auf seinem ersten Soloalbum, das er ja mit Mick Ronson aufgenommen hat, ist ›Once Bitten, Twice Shy‹ drauf. Ich benutze es immer als Sound-Referenz im Studio. Was sie damals 1975 gemacht haben, dieser Analog-Klang, die perfekte Schlagzeug-Mikrofonierung, das alles macht es zu einem der besten Alben aller Zeiten. Und mit ›Boy‹ konnte ich mich damals, als ich eine schwere Zeit hatte, sehr gut identifizieren.
Little Feat
Sailin‘ Shoes (1972)
Das ist sowieso ganz locker eines der besten Alben aller Zeiten. Locker, locker! Diese Platte ist sicherlich das stärkste Ding, das Little Feat als Band je vollbracht haben. Der Drumfill am Anfang von ›Cold, Cold, Cold‹, dem zweiten Song: ‚Chicky boom boom crash!‘ Dieser unglaubliche Klang! Besser kann ein Schlagzeug-Sound einfach nicht sein.
Dead Boys
Young, Loud And Snotty (1977)
Hier habe ich noch ein wenig Punk für euch! Stiv (Bators, Frontmann der Dead Boys, Anm. d. Red.) war ein Besessener. Ich meine, sie haben YOUNG, LOUD AND SNOTTY in ungefähr 24 Stunden aufgenommen und am nächsten Tag haben sie es dann bereits gemischt. Die unvergleichliche Attitüde, mit der Stiv Bators seine Texte singt, ist absolut unglaublich.
The Ruts
The Crack (1979)
Jetzt würde ich eigentlich AC/DC mit HIGH VOLTAGE oder POWERAGE nennen – halt nein, jeder kennt AC/DC! Lieber sollten alle mal THE CRACK auschecken! Malcolm Owen war ein Held, ein wahnsinniger Sänger und Frontmann. Aber auch die anderen waren richtig gute Musiker, weshalb viele andere Punkbands neidisch auf sie waren. Es ist eine Schande, dass Malcolm schon nach diesem ersten Album starb.