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Peter Criss

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Peter Criss

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Da wurde uns klar, dass wir einen guten Lead-Gitarristen brauchten, um einen Plattenvertrag oder auch nur gute Live-Engagements zu bekommen. Wir schalteten eine Annonce im Village Voice, und mindestens 30 Typen spielten bei uns vor. Eines Tages kam sogar einer direkt von der Überfahrt aus Italien. Er sprach nicht mal Englisch; er hatte eine Frau – seine Ehefrau oder vielleicht seine Mutter – als Dolmetscherin dabei. Er stimmte seine Gitarre nicht einmal; er nahm sie einfach aus der Tasche und legte los. Wir sahen uns dieses Fiasko an, da kam schon der nächste zum Vorspielen. Der neue Typ fiel mir vor allem deshalb auf, weil er verschiedenfarbige Schuhe anhatte, der eine rot, der andere orange. Er trug eine hautenge Hose, ein enges Hemd, lange Haare, einen gepunkteten Schal, und irgendwie sah er für mich mongolisch aus – er hatte schwere Augenlider, so wie John Wayne. Ein Typ für sich.
Er nahm seine Gitarre aus dem Koffer und ging zum Verstärker. Wir wussten nicht, was er überhaupt vorhatte. Wir hatten noch kein Wort mit ihm geredet, wussten nicht mal, wie er hieß, und der andere Typ war noch mitten im Vorspielen. Er stöpselte einfach seine Gitarre in den Verstärker und spielte über den anderen drüber! Wir waren sprachlos.
Er war so gut, dass er den anderen einfach in Stücke riss. Der Italiener packte sein Zeugs zusammen und rannte heulend raus, und wir fingen mit dem Eindringling zu jammen an. Er war einfach fantastisch.
Nach einer Weile hörten wir auf und unterhielten uns. Er teilte uns mit, dass er Ace hieß und aus der Bronx komme, in Wahrheit aber ein Außerirdischer von dem Planet Jandel sei. Mir gefiel dieser Typ. Mit so jemandem hatte ich noch nie gesprochen. Er hatte genug Chuzpe, einen Konkurrenten wortwörtlich beiseite zu drängen, weil er wusste, dass der andere einfach Scheiße war und er nicht. Das war für mich die Einstellung eines Gewinners.
Als er wieder weg war, redeten wir über ihn. Die Hauptsorge der anderen war, dass wir keinen Chinesen in der Band haben konnten. Da wir mit dem Make-up einen bestimmten Look kreieren wollten, sollten alle Bandmitglieder unserer Meinung nach weiß sein. Ein großartiger Gitarrist hatte bei uns vorgespielt, aber wir nahmen ihn nicht, weil er schwarz war. Ich war allerdings der Meinung, dass Ace kein Chinese, sondern ein Mongole sei.
„Das ist unser Mann”, sagte ich. „Er ist von einem anderen Stern, das hat er selbst gesagt.”
Die beiden zögerten noch. „Ich weiß, dass wir nach Jimmy Page suchen, aber den finden wir nicht. Dieser Kerl hier hat das Zeug dazu”, drängte ich.
Wir diskutierten noch ein paar Tage darüber, dann luden wir Ace noch mal ein. Wir fingen an, zu jammen, und es klang wie etwas, das ich noch nie im Leben gehört hatte. Da wurde uns allen klar, dass Ace der Richtige war. […]

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