Authentische Biografie ohne Schnulz und Kitsch.
Das Leben von „Madman Ozzy“ Osbourne war bereits Thema vieler Filme, Bücher und nicht zuletzt der Fernsehserie „The Osbournes“. Man könnte also davon ausgehen, dass schon alles gesagt wurde. Das stimmt wohl auch, aber beim Filmdokument GOD BLESS OZZY OSBOURNE kommt es nicht so sehr auf das Was, sondern vielmehr auf das Wie an. Denn Ozzys Sohn Jack hat zusammen mit den Regisseuren Mike Fleiss und Mike Piscitelli ein Biopic geschaffen, das so noch nicht zu sehen gab. Einfühlsam und vor allem ehrlich schildert er den Weg von John Michael Osbourne von Black Sabbath über seine Solokarriere bis hin zur Ikone Ozzy Osbourne – ohne jedoch jemals reißerisch oder kitschig zu werden.
Der Film beginnt mit der Feier zu Ozzys 60. Geburtstag – einer Feier, wie sie in jeder Familie stattfinden könnte: mit schick gekleideten Familienmitgliedern und Freunden, viel Essen und einem Geburtstagskuchen. Danach wird Ozzys Karriere chronologisch aufgerollt, angefangen mit seiner Jugend in Birmingham. Untermalt werden die einzelnen Stationen seines Lebens von Interviews mit seinen Geschwistern, Freunden, Mitmusikern, seiner Ehefrau Sharon und seinen Kindern, die bei ihren Schilderungen kein Blatt vor den Mund nehmen, jedoch nie ins Niveaulose abrutschen.
Auch Ozzy selbst ist während der zahlreich eingestreuten Interviews mehr als aufrichtig. Der Film zeigt neben seiner Drogen- und Alkoholsucht, seinen Skandalen und Ausbrüchen auch den aktuellen Ozzy: einen Mann, der mit Mitte Fünfzig seine Alkoholprobleme endlich besiegt und ein mehr oder weniger normales Leben begonnen hat. Der desorientierte Ozzy aus „The Osbournes“ ist Geschichte. Er spricht ohne zu stottern, reflektiert sein Leben nüchtern und ehrlich. Jack Osbourne schafft mit diesem Film einen Drahtseilakt: Er zeigt den wahren Menschen John Michael Osbourne, ohne den Mythos Ozzy Osbourne zu zerstören. Absolut empfehlenswert!