Die norwegische Szene ist zwar bekannt dafür, sehr umtriebig zu sein, doch sind die meisten Bands entweder auf Retro-Rock’n’Roll oder die härteren Metal-Gangarten fokussiert. Glam Rock gehört in Oslo eher zur seltenen Ware und so stechen NiteRain um so mehr heraus. Die vier jungen Musiker haben sich nämlich ganz dem Glam Metal und Sleaze Rock verschrieben. Diesen garnieren sie auf ihrem Debüt CROSSFIRE geschickt mit Rock’n’Roll-Licks, im Blues verwurzelten Riffs und vereinzelten „dubsteppenden“ Effekten und erinnern nicht zuletzt dank Sebastian Tvedtnæs’ Vince-Neil-Soundalike-Gesangs an die frühen Mötley Crüe. Mit diesem Sound haben sie sich sogar schon – völlig zu Recht – eine Support-Tour mit den legendären L.A. Guns verdient, leider aber fehlt es Baz, wie der Norweger-Frontmann genannt wird, an stimmlicher Variabilität. So bohren sich die Vocals nach bereits sechs von elf Songs etwas unangenehm in die Nervenstränge der Gehörgänge. CROSSFIRE ist dennoch eine gelungene Glam-Platte, die NiteRain als einen bedeutenden Player in der europäischen Szene etablieren könnte.