Ich liebe Mammuts, sie sind wahrscheinlich meine Lieblingstiere”, frohlockte Beardfish-Gitarrist David Zackrisson einst, während sich die Band gemeinsam eine Achtziger-Zeichentrick-Serie reinzog, in der die Vorläufer der heutigen Elefanten ihren Auftritt hatten. Kein Wunder also, dass die vier Schweden ihr siebtes Studioalbum MAMMOTH tauften. Apropos Zeichentrick im 80s-Look: Eigentlich müsste Bandchef Rikard Sjöblom den japanischen Anime-Pathen Hayao Miyazaki kontaktieren und darauf bestehen, bei dessen nächsten Film die Musik besteuern zu dürfen. Man stelle sich vor: Das Fantasy-Spektakel „Prinzessin Mononoke“ untermalt mit dem reichhaltigen, gerne mal krachig daher polternden Progressive Rock von Beardfish – besser geht’s nicht. In besserer Form als auf MAMMOTH haben sich auch Sjöblom, Zackrisson, Basser Rovert Hansen und Drummer Magnus Östgren bislang noch nicht präsentiert.
Vielleicht auch, weil sie hier und da Ausflüge in den Progressive Metal unternehmen und dabei an die US-Giganten Mastodon erinnern. Mit MAMMOTH thematisieren Beardfish auch das Artensterben: „Keiner weiß, welche heutigen Tiere überleben werden, in diesen Zeiten, in denen es ziemlich kalt wird.“ Damit dürfte Sjöblom nicht etwa das Weltklima meinen, das sich bekannterweise seit geraumer Zeit immer mehr aufwärmt, sondern die Gefühlskälte der über den Planeten herrschenden Lebensform. Die Folgen der menschlichen Gleichgültigkeit gegenüber der Erde sieht der Musiker bereits kommen und warnt: „Das Mammut ist bereits ausgestorben. Das ist eine Parallele zum selbstzerstörerischen Menschen.“