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Neil Young – Back to Mono: Unterwegs in der Zeitkapsel

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Neil Young – Back to Mono: Unterwegs in der Zeitkapsel

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Voice-O-GraphenDas gelingt gleich beim ersten Song meisterlich: Beim bereits zuvor konzerterprobten ›Changes‹ singt Young mit leiser Stimme und den Worten des traurig geendeten 60s-Folkies Phil Ochs vom Altwerden und von Verlust, und die sanft gespielte Gitarrenbegleitung macht das herzergreifende Szenario perfekt.

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Dass er irgendwann einen Akkordwechsel verschläft, passt hier ausnahmsweise genau ins Konzept und sorgt für noch größere Intimität. Übertroffen wird diese Performance allerdings noch von ›Needle Of Death‹, Bert Janschs tragischer Erzählung von einer Herion-Überdosis, die Young bereits vor einiger Zeit in sein Live-Programm aufgenommen hatte und die er auf A LETTTER HOME mit niederschmetternder Emotionalität interpretiert. Auch Youngs Verbeugung vor seinem großen kanadischen Landsmann Gordon Lightfoot mit gleich zwei Songs kann beeindrucken. Sowohl ›Early Morning Rain‹ als auch ›If You Could Read My Mind‹ erklingen als ernst gemeinte, musikalisch aufs Wesentliche reduzierte Hommagen an einen oft vergessenen Großmeister, und gemeinsam mit White als Duettpartner erweckt er die harmonieselige Welt der Everly Brothers bei dem bereits erwähnten ›I Wonder If I Care As Much‹ zu neuem Leben, ohne dass sich einer der beiden in den Vordergrund drängt. Allerdings funktionieren nicht alle Stücke des Albums so wunderbar. Manchmal erreicht selbst ein Könner wie Young beim One-Take-Verfahren seine Grenzen und einige der weniger dezenten Performances vertragen sich auch nicht wirklich mit den technischen Gegebenheiten. Bei Tim Hardins ›Reason To Believe‹ etwa lenkt der Lo-Fi-Sound doch ein bisschen zu sehr von der Musik ab, und das zweite Duett mit White bei ›On The Road Again‹ von Willie Nelson trägt ebenso geradezu kakophonische Züge wie Bruce Spring-steens ›My Hometown‹, die sicherlich ungewöhnlichste (aber gleichzeitig auch uninspirierteste) Wahl unter den elf Songs der Platte.

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