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Monster Truck: Wir haben es mal wieder vergeigt!

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Monster Truck: Wir haben es mal wieder vergeigt!

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Monster Truck EvolutionIn knapp zehn Jahren haben Monster Truck einiges erreicht: Schon mit ihrer ersten EP zementierten sie ihren ganz eigenen Sound in den Äther und spielten sich mit viel ehrlicher Handarbeit und ansteckender Spielfreude in die Herzen ihrer Fans. Nun bringt das kanadische Quartett sein drittes Studioalbum TRUE ROCKERS auf den Markt. Im Interview zeigt sich Stehaufmännchen und Gitarrist Jeremy Widerman schonungslos ehrlich, sympathisch selbstreflektiert und erklärt, warum er und seine Truppe es wieder mal vergeigt haben.

Was mir bei euch von Anfang an aufgefallen ist: Ihr habt schnell euren eigenen Sound gefunden, was bemerkenswert ist für eine Nachwuchsband. Auf TRUE ROCKERS geht ihr ein bisschen Richtung Pop. Hattet ihr das Gefühl, eure musikalische Bandbreite erweitern zu müssen?
Ja, etwas. Wir versuchen, uns auf jeder Platte etwas weiterzuentwickeln. Dieses Mal haben wir auch ein paar Songs dabei, die moderner klingen. Irgendwie glaube ich, dass das schon eine gute Idee war, aber vielleicht hätten wir das Ganze etwas breiter fächern und nicht nur auf ein oder zwei Lieder konzentrieren sollen. Na ja, wir haben wieder einmal viel gelernt und werden diese neuen Erkenntnisse beim nächsten Album miteinbeziehen.

Wir sprechen hier von Songs wie ›Evolution‹ oder ›Young City Hearts‹, oder?
Ja. Vieles davon geschah während des Aufnahmeprozesses, weißt du. Der Großteil des Al­­bums war schon fertig und wir wollten mal aus unserer Komfortzone raus und etwas wirklich Neues ausprobieren. Allerdings ist das mit diesen zwei Songs so eine Sache. Vieles daran mag ich, doch bei ein paar Punkten hätten wir ein bisschen langsamer reiten sollen. Aber am Ende des Tages bin ich zufrieden und es war ein schönes Experiment, mal zu testen, wie weit wir gehen können. Eventuell haben wir auf den vorherigen LPs etwas zu sehr auf Sicherheit gesetzt. Du weißt einfach nie, wo die Grenzen liegen, bis du sie überschreitest.

Die Reaktionen auf Social Media zu ›Evolution‹ beispielsweise sind ja eher gemischt…
Ja, aber mit sowas muss man vorsichtig sein. Hater kommentieren immer mehr. Es mag gemischt wirken, aber eigentlich kommt der Song gut an, vor allem live. Unsere Zweifel sind von innen heraus entstanden, wir haben noch keine Platte rausgebracht, bei der ich danach völlig zufrieden gewesen wäre. Was ich jedoch sagen kann: Ich wünschte, wir könnten die Songs vor den Aufnahmen ein Jahr lang live spielen, so wie das bei FURIOSITY der Fall war. Das verhindert falsches Abbiegen, ich möchte jetzt nicht Fehler sagen…

Denkst du, dass dieser Art von geradlinigem Rock’n’Roll grundsätzlich das Vorurteil einer gewissen Uniformität anhaftet?
Ich selbst mag es ja, wenn Bands da bleiben, wo sie gut aufgehoben sind. Deswegen bin ich wohl auch etwas empfindlicher, wenn es darum geht, Neues auszuprobieren. Ich war immer zufrieden mit unserem ursprünglichen Sound und wollte dem immer treu bleiben, was wir ja auch tun. TRUE ROCKERS ist eine klassische Monster-Truck-Platte, es fühlt und hört sich nicht nach einer komplett anderen Band an. Weißt du, all diese Fans, die mit ein oder zwei neuen Songs nicht zufrieden scheinen, die können wir mit der nächsten Scheibe wieder vollkommen zurückgewinnen, wenn wir beispielsweise wieder durchgehend Blues- und Classic-Rock-orientiert arbeiten. Das gibt uns die Chance, diesen Wiedervereinigungsmoment mit den Leuten zu erleben, was anderen Bands ja auch ständig passiert. Und noch was: Unsere Fans müssen mitnichten jede unserer Entscheidungen gutheißen, diese Verbindung funktioniert wie eine Beziehung und erfordert Kompromisse und Zusammenarbeit.

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