Blues trifft Stoner trifft Psychedelic – mal wieder.
Es gibt Bands, die möchten uns auf den ersten Blick zu verstehen geben, was uns musikalisch und inhaltlich erwartet. Das ist schade und bremst den Entdeckergeist aus, treibt manchmal aber auch herrlich absurde Blüten. In Oslo müssen es jedenfalls ein paar Rocker für eine ausgezeichnete Idee gehalten haben, ihrer Band den alles andere als landestypischen Namen Lonely Kamel zu verpassen. Wüste, Staub, Hitze sind dann auch gleich die passenden Attribute für den bluesigen Stoner Rock, nur in einer Hinsicht will das Wüstenschiff gar nicht so recht zu den Norwegern passen: Die trinken bestimmt nicht nur alle paar Wochen. SHIT CITY zumindest klingt nach kaltem Bier an heißen Tagen, nach Roadtrips durchs Death Valley, nach exzessiven Partys in Mittsommernächten. Die Leads stauben, die Soli jaulen, Thomas Brennas leierndes Organ bringt einen schweinecoolen Blues-Faktor in die Stücke. Eine kleine Prise Doom, etwas Psychedelic und die eine oder andere Black-Sabbath-Referenz dürfen da natürlich auch nicht fehlen. Das führt manchmal zu herrlich schleppenden Glanzpunkten (›Seal The Perimeter‹ und vor allem die Blues-Hymne ›Freezing‹) – aber eben auch dazu, dass SHIT CITY streckenweise zu beliebig klingt. Diese Mischung spielen mittlerweile einfach zu viele Bands.