Seit drei Jahren sind The Temper Trap ein kleiner Geheimtipp in der Indierockszene. Die Australier um Frontmann Dougy Madagi haben in diesem Jahr ihr selbstbetiteltes zweites Album veröffentlicht, das in ihrer Heimat sogar die Spitzenposition der Charts eroberte. Dieser Erfolg will ihnen in Deutschland noch nicht vergönnt sein. Das Album platzierte sich zwar in den Top 70, aber eine extreme Fanbasis bescherte ihnen das nicht. So wurde ihr Konzert am 19. September in München aufgrund zu geringer Nachfrage von der Tonhalle ins kleinere Backstage Werk verlegt. Zusätzlich wurde ein Teil der Location noch mit Vorhängen abgehängt und eine Bar weniger besetzt, so dass selbst hier das Maximalpotenzial ungenutzt blieb. Doch Fans lassen sich bekanntlich von nichts so schnell abschrecken und so freuten sich die Hartgesottenen über die gemütliche Clubatmosphäre. Auch The Temper Trap selbst scheint die Verlegung nicht im Geringsten zu stören. Sie stürmen die Bühne und geben von der ersten Sekunde an alles, was den Fans natürlich mehr als imponiert. Schon beim zweiten Stück ›I Need Your Love‹ wird in die Hände geklatscht, gesprungen, gegrölt und gejubelt. Das spornt die Australier noch mehr an. Auch der Soundtechniker hat sichtlich Spaß an der Arbeit. Er lässt die Bässe wummern, die Gitarren strahlen und das Schlagzeug hämmern. Und mittendrin die Stimme von Dougy Mandagi, glasklar, lupenrein – als käme sie direkt vom Band. Am Ende des Konzerts ziehen die Fans mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht ihrer Wege. Und wer weiß: Vielleicht hat man The Temper Trap das letzte Mal in diesem intimen Rahmen gesehen.