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Lebenslinien: Steve Lukather (Toto)

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Lebenslinien: Steve Lukather (Toto)

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Nach zahlreichen Jahren im Business, über 35 Millionen verkauften Platten, einem halben Dutzend Grammy-Auszeichnungen, Evergreens wie ›Hold The Line‹, ›Rosanna‹ und ›Africa‹ und Tausenden Sessions für das Who’s Who der Musikwelt erleben die oft belächelten kalifornischen Soft-Rocker Toto derzeit mit LIVE IN POLAND ihren dritten kommerziellen Frühling.

Steve Lukather von Toto wirft für uns einen Blick auf einige seiner wichtigsten musikalischen Weggefährten.


Larry Carlton

Ich kenne Larry, seitdem ich 17 oder 18 bin. Er war und ist mein Held und Mentor. Er hatte zu Beginn meiner Karriere einen riesigen Einfluss auf mein Gitarrenspiel. Er vereinte Bebop-Melodien mit einem Rock’n’Roll-Sound, und das hat mich wirklich berührt. Abgesehen davon ist er einfach ein großartiger Lehrer, von dem ich unglaublich viel gelernt habe. Als ich anfing, als Sessionmusiker zu arbeiten, hat er mich ständig weiterempfohlen. Das war wirklich cool!

Boz Scaggs

Mit Boz zu spielen war damals das Größte für mich. David Paich, Jeff und Steve Porcaro waren in seiner Band, und als sie mich für den Gitarristenposten bei ihm empfahlen, waren wir gerade dabei, die ersten Toto-Demos aufzunehmen. Auf der Tour wollten sie gewissermaßen sehen, was ich draufhabe. Glücklicherweise hat Boz mich gleich ins Herz geschlossen und mir viel Freiraum gelassen. Ich war damals 19 und so ziemlich der einzige Teenager, der mit einer Band unterwegs war. Ich bin Boz bis heute unendlich dankbar dafür, dass er mir diese Chance gegeben hat. Durch ihn habe ich zudem meine erste Goldene Schallplatte bekommen!

Michael Jackson

Ich hatte immer das Gefühl, dass unsere Beiträge zu THRILLER nie richtig gewürdigt wurden – aber wir waren da! ›Human Nature‹ ist praktisch ein Toto-Song, gesungen von Michael, denn wir alle spielen darauf mit. Bei ›Beat It‹ waren es Jeff und Steve Porcaro, ich und Michael, lediglich das Gitarrensolo stammt von Eddie Van Halen. Das vergessen die meisten gerne, weil sie das Wort Toto nicht zusammen mit THRILLER in den Mund nehmen wollen. Natürlich wusste damals keiner von uns, dass aus diesem Album die meistverkaufte Platte aller Zeiten werden würde, wenngleich uns allen klar war, dass wir da an etwas Großem arbeiteten. Es ist zweifellos ziemlich cool, an dieser Platte beteiligt gewesen zu sein!

Toto

Toto sind für mich praktisch Familie. Ich kenne die Jungs seit mehr als 40 Jahren, und wenn ich mich auf der Bühne umschaue, sehe ich meine Freunde seit der Highschool! Wir sind in der Presse ständig durch den Dreck gezogen worden, haben wichtige Mitglieder durch Tod oder Krankheit verloren, aber mit schierer Willenskraft haben wir durchgehalten. Zusammen haben wir auf 5.000 Platten gespielt, 225 Grammy-Nominierungen eingeheimst und eine halbe Milliarde Platten mit unseren Namen darauf verkauft. Trotzdem gelten wir immer noch als die beschissenste Band der Welt. Ich denke, das liegt daran, dass die Leute aus uns nie richtig schlau geworden sind, weil wir uns ständig verändert haben.

Eddie Van Halen

Er war einer der ganzen Großen und einer meiner besten Freunde. Wir sind in der gleichen Gegend aufgewachsen, er in Pasadena, wir in North Hollywood. Die erste Van-Halen-Platte hat uns alle einfach umgehauen. 1979 sind wir dann bei einem großen Stadionkonzert hier in L.A. zusammen mit ihnen aufgetreten. Dort habe ich Eddie erstmals getroffen – und seitdem waren wir enge Freunde. Ich liebe ihn von ganzem Herzen!

Rosanna

Rosanna Arquette war damals Steve Porcaros Freundin, dennoch handelt der Song nur dem Namen nach von ihr. Schließlich hat David Paich die Nummer geschrieben, und es wäre ja schon etwas schräg gewesen, wenn es darin um die Freundin eines anderen gegangen wäre. Letztlich war Rosanna einfach ein griffiger Name, und der Song hat uns den Grammy in der Rubrik Record of the Year beschert. Das hätten wir nie für möglich gehalten. Doch es ist passiert, und dafür bin ich sehr dankbar.

Paul McCartney, George Harrison & Ringo Starr

Ich traf Paul bei den THRILLER-Sessions und 1983 lud er Jeff und mich ein, an seinem Film GIVE MY REGARDS TO BROAD STREET mitzuwirken. Einige Jahre später habe ich dann George bei dem Tribute-Konzert getroffen, das wir nach dem Tod von Jeff in L.A. veranstaltet haben. Er hat mich dann auch gleich ins Herz geschlossen und mich des Öfteren zum Essen eingeladen. Viele Jahre später kam die Einladung von Ringo, in seiner All-Starr Band mitzuspielen. Er ist einfach wundervoll und inzwischen ein enger Freund. Er wird bald 74 und sieht aus wie 40. Er hat immer auf sich aufgepasst und ist das perfekte Beispiel dafür, dass man in Würde altern kann. Es ist einfach die helle Freude, ihn um sich zu haben. Das Größte war allerdings, bei den Festivitäten zum 50-jährigen Beatles-Jubiläum dabei zu sein. Dort zeigten sie einen Ausschnitt aus dem Film „A Hard Day’s Night“ und ich war wie vom Donner gerührt, denn das war der Auslöser dafür, dass ich Musik machen wollte! Ich hatte den Film als Kind bestimmt 20 mal im Kino gesehen, und 50 Jahre später mit diesen Typen auf der Bühne zu stehen, war unbeschreiblich. Das war ein Moment, den ich nie vergessen werde, denn das zeigte mir: Träume können wahr werden, wenn du nur hart daran arbeitest!

Trevor Lukather

Mein Sohn Trev ist inzwischen selbst als Songwriter und Musiker sehr erfolgreich. Er schreibt Songs mit Lady Gaga und allen möglichen anderen verrückten Leuten. Außerdem hat er einen der ersten Hits für Halestorm mitverfasst. Er verschafft sich langsam Gehör und hat auch einen Plattenvertrag. Zuvor hat er auf meinen Soloplatten gespielt. Auch meine älteste Tochter Tina hat darauf gesungen, aber sie ist nicht im Musikbusiness tätig. Sie ist verheiratet und führt ein ganz gewöhnliches Leben. Meine beiden Kleinsten, Lily und Bodhi – mal sehen, was aus ihnen noch wird, immerhin wachsen sie in einem Haus auf, in dem man keine zwei Schritte machen kann, ohne über ein Instrument zu stolpern.

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