Während ›Baby Ride Easy‹ etwas von einem zweiten ›Jackson‹ hat, von einem „du und ich gegen den Rest der Welt“…
Richtig! Es ist genauso kraftvoll wie ›Jackson‹. Es hat dieselbe Energie und denselben Humor. Und es bettelt förmlich um die Aufmerksamkeit des Hörers. Für mich könnte es sogar noch größer als ›Jackson‹ werden.
Dann ist da noch ›I Drove Her Out Of My Mind‹ über ein materialistisch ausgerichtetes Mädchen, das deinen Dad für einen reicheren Typen sitzen lässt – wofür er sich auf seine Weise revanchiert. Ein musikalischer Stinkefinger?
(lacht) Es sticht definitiv hervor. Und es ist ein Paradebeispiel für den Humor meines Vaters, den nur wenige kennen. Dabei hat er bereits in den 60ern ein Album namens EVERYBODY LOVES A NUT aufgenommen. Wer das nicht kennt, sollte es sich unbedingt zulegen – weil er darauf seine lustige Seite auslebt.
Was jedoch vom „man in black“-Image überlagert wurde?
Ganz genau. Und deshalb hoffe ich, dass dieses Album den Leuten zeigt, wie er wirklich war. Eben dieser vielschichtige Künstler und Mensch. Das ist meine Intention. Denn er war zwar sehr spirituell, mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und Schönheit, aber wer sich näher mit ihm befasst, merkt schnell, dass da noch mehr war.
Was lagert sonst noch im Archiv? Angeblich sitzt du noch auf mehreren Live-Stücken mit Bob Dylan. Stimmt das?
Daran arbeite ich gerade. Wobei ich mir aber noch nicht ganz sicher bin, was ich damit machen soll. Schließlich gibt es jede Menge Material, das nicht minder spannend ist. Etwa das, was er ganz am Ende seines Lebens aufgenommen hat, und das ebenfalls noch niemand gehört hat.