Beseelt, aber erst nach der Warmlaufzeit.
Voll ist es nicht, als John Hiatt der Theaterfabrik einen Besuch abstattet. Schade, denn die Zuhausebleiber verpassen einen Abend, der zwar etwas hüftsteif beginnt, sich im weiteren Verlauf aber zu einem leidenschaftlichen, beschwingten Vergnügen entwickelt. Doch der Reihe nach. Hiatt hat sich als Instrumental-Verstärkung ein bewährtes Team mitgebracht: Die THE OPEN ROAD-Crew, Doug Lancio (Gitarre, Mandoline), Patrick O’Hearn (Bass) und Kenny Blevins (Drums), unterstützt den Chef voller Elan. Das Programm selbst bietet wenig Überraschungen, doch das ist angesichts der Hit-Fülle des Repertoires nicht anders zu erwarten. Der 58-Jährige beschränkt sich auf Musts wie ›Alone In The Dark‹ oder ›Thing Called Love‹. Höhepunkte des Gigs: ›Slow Turning‹, das vor dem Zugabenteil kommt und überaus kraftvoll aus der Anlage schallt. Und auch ›Have A Little Faith In Me‹ lässt einen wohligen Schauer über den Rücken rieseln: emotional und dennoch kitschfrei, das schaffen nur wenige.