Von B.B. King befürwortet: Blues wie zu Papas Zeiten.
Manchmal werden Träume tat-sächlich wahr: Zum Beispiel der von Gitarrero Joe Bonamassa. Halluzinierte der 1977 geborene amerikanische Wunderknabe doch schon im Kindesalter davon, einmal wie seine Idole Cream in der natürlich ausverkauften Royal Albert Hall aufzutreten. 2009 realisierte er nicht nur diesen scheinbar unerfüllbaren Wunsch; als Gäste an seiner Seite durfte er auch noch Eric Clapton und Paul Jones begrüßen.
Auf zwei DVDs und 132 Minuten lang lebt sich hier ein Virtuose aus, der in seiner Generation völlig aus der Art geschlagenen ist und deshalb vornehmlich von Zeitgenossen jenseits der 40 verehrt wird. Schon beim ersten Takt von ›Django‹ macht Bonamassa unmissverständlich klar: Hier agiert ein von sich selbst überzeugter Vollblut-Musiker und kein Schönwetter-Entertainer. Dass er sich auf LIVE FROM THE ROYAL ALBERT HALL ein wenig selbstverliebt inszeniert, muss man also in Kauf nehmen.
Souverän routiniert gerieten die Einsätze von Eric Clapton bei ›Further On Up The Road‹ und Paul Jones bei ›Your Fu- neral My Trial‹. Klasse ist auch das akustische ›High Water Everywhere‹ von Charlie Patton. Selbst die handverlesenen Sidekicks lassen keine Wünsche offen: Carmine Rojas am Bass sowie Anton Fig und Bogie Bowles am Schlagzeug brillieren. B.B. King ließ dem talentierten Nachwuchs auch schon die ultimative Lobhudelei zukommen, als er behauptete: „Joe Bonamassa is the future“.