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In Memoriam: Peter Green

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In Memoriam: Peter Green

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Die Geschichte seiner talismanischen Gibson Les Paul von 1959 mit dem Spitznamen „Greeny Guitar“ ist fast genauso interessant wie die des Mannes, in dessen Händen sie die meisten Menschen erstmals erblickten. Er kaufte sie 1966 für 114 Pfund und ihr Klang war makellos. Es gibt diverse Theorien darüber, warum das so war. Eine stützt sich darauf, dass Green einst zu einem Reporter sagte, er habe den Abnehmer selbst umgedreht, indem er den Pickup am Gitarrenhals entfernt hatte, um Eric Clapton nachzuahmen, und dann verkehrt herum wieder einsetzte. Niemand weiß es genau.

Anfang der 70er verkaufte Green die Gitarre an Gary Moore. Der wiederum veräußerte sie 2006, woraufhin sie durch diverse Sammlerhände ging, bevor der euphorische Kirk Hammett von Metallica sie erwarb, der angeblich etwa eine Million Dollar dafür auf den Tisch blätterte. Über das vergangene Jahr hat Fotograf und Fan Ross Half in für Rufus Publishing an einem Buch über die Geschichte der Greeny Guitar gearbeitet. Half in traf Green erstmals in den 70ern und trat später in der Zeit der Splinter Group wieder mit ihm in Kontakt. „Im Vorfeld des Gigs im London Palladium [die einmalige All-Star-Show unter dem Titel ,Mick Fleetwood And Friends Celebrate The Music Of Peter Green‘ im vergangenen Februar] fuhr ich mit Kirk [und der Greeny Guitar] zu Peter nach Hause, wo wir im Garten ein paar Fotos machten“, erinnerte sich Half in. „Er hatte die Gitarre seit 1970 nicht mehr gesehen, sah sie an und sagte: ‚Ich bin mir nicht sicher, ob das meine ist. Meine war neu‘. Und das sagte er mit einem leichten Augenzwinkern. Peter konnte ziemlich verspult sein, aber genauso gut auch hellwach, völlig präsent in dem Moment. Und ich bin wirklich froh, dass Kirk nun diese Gitarre besitzt, denn er behütet sie liebevoll.“

Green hielt wenig davon, in Erinnerungen zu schwelgen, doch eines Nachmittags sagte er zu Bernie Marsden: „Du und ich, wir sind uns in manchen Dingen sehr ähnlich. Wir sind beide Gitarristen in Bands, die immer noch existieren, aber nichts mehr mit uns zu tun haben“. Halfin und Marsden sind beide froh, dass sie sich in seinem Lebensabend noch mit Green angefreundet haben und Zeit mit ihm verbringen konnten. Auf die Frage, worüber sie sich in erster Linie unterhielten, antworteten beide: „Fischen“. – „Peter machte gerne normale, wirklich simple Sachen“, so Halfin. „Er liebte das Wasser“, sagte Marsden. „Er ging sehr gerne Fischen. Ich war nie dabei, aber er sprach viel darüber. Die Leute glauben vielleicht, dass wir beide in seinem Haus uns den ganzen Tag nur über Gitarren und Robert Johnson unterhalten hätten. Aber er sagte stattdessen: ‚Komm und sieh dir meine Angelspule an‘.“

Dabei sollte man festhalten, dass Green auch gegen Ende seines Lebens weiter Gitarre spielte, nur eben nicht in der Öffentlichkeit. „Als ich ihn das letzte Mal sah, am Tag des Konzerts im Palladium, saßen wir zusammen und spielten Songs von Hank Marvin, Eddie Cochran und ein bisschen was von den Beatles“, so Marsden. „In seinem Haus waren überall Gitarren verteilt, und Peter spielte immer noch viel. Er spielte gerne akustisch.“ Ein veritables Who’s Who des Rock wollte bei der von Mick Fleetwood organisierten Show mitmachen, darunter David Gilmour, Steven Tyler, Billy Gibbons, Pete Townshend, John Mayall, Kirk Hammett, Bill Wyman, Andy Fairweather Low, Zak Starkey, Jonny Lang, Noel Gallagher, Rick Vito und die aktuellen Fleetwood-Mac-Mitglieder Christine McVie und Neil Finn. Und die Fans waren gleichermaßen schockiert und begeistert, als Jeremy Spencer, Mac-Gitarrist zu Peter Greens Zeiten, überraschend auf die Bühne kam.

Doch ein wichtiger Mensch fehlte natürlich. „Ich verbrachte den ganzen Tag mit Peter, doch er wäre niemals gekommen“, sagt Marsden. „Am Nachmittag sagte ich zu ihm: ‚Wir können da hingehen, weißt du?‘ Er lachte nur und antwortete: ‚Vielleicht gehe ich hin, wenn ich in der Loge der Royals sitzen darf‘. Und natürlich wäre das möglich gewesen. Doch letztendlich sagte er: ‚Nee, lass uns Tee trinken‘.“ „Es war wahrscheinlich besser so, dass Peter zuhause geblieben ist“, glaubt Halfin. „Da wären viele schlechte Menschen gewesen. Du weißt schon, Idioten, die Selfies mit ihm gewollt hätten. Aber Peter hätte sicher gerne Mick Fleetwood getroffen, denn Mick war einer der wenigen Leute, die ihn nie zu irgendwas gedrängt haben.“

Nach Greens Tod veröffentlichte Mick Fleetwood ein emotionales Statement: „Für mich und jedes frühere und heutige Mitglied von Fleetwood Mac ist der Verlust von Peter gewaltig. Peter war der Mann, der die Band Fleetwood Mac gründete, zusammen mit mir, John McVie und Jeremy Spencer. Niemand ist jemals zu Fleetwood Mac gestoßen, ohne Peter Green und sein Talent zu verehren, ebenso wie die Tatsache, dass Musik hell strahlen und stets mit kompromissloser Leidenschaft dargeboten werden sollte“.

Eine wichtige Frage ist, ob es Green gefallen hat, wie sehr er geliebt und geschätzt wurde. „Ich
denke, es war ihm zumindest bewusst“, denkt Marsden nach. „Wir wurden ziemlich enge Freunde
und manchmal sagte ich zu ihm: ‚Peter, weißt du eigentlich, wie wichtig du bist?‘ Aber er zuckte dann nur mit den Schultern.“ Halfin sieht es etwas anders: „Oh ja, er wusste das zweifellos. Aber er dachte nicht groß darüber nach, weil es ihm peinlich war“. Das letzte Wort geht an Mick Fleetwood: „Ich werde dich vermissen, aber ruhe sanft. Deine Musik lebt weiter. Ich danke dir dafür, mich vor all den Jahren gebeten zu haben, dein Schlagzeuger zu sein. Wir waren gut. Wir haben einen irrsinnig bahnbrechenden musikalischen Lauf hingelegt, der so vielen Menschen Freude bereitet hat“.

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2 Kommentare

  1. Peter Green war ein außergewöhnlicher, ja einer wenn nicht sogar der beste weiße Blues-Gitarrist und Song-Writer.
    Sein beseeltes Spiel, seine genialen Songs, der Sound seiner Les Paul waren einzigartig.
    R.I.P Mr. Peter Green

  2. Peter Green war einfach großartig, ich liebe sein Gitarrenspiel und seine Musik. Es ist einfach schade und traurig, dass ihm diese elende Schlampe, aus der Kommune 1 in München, das Leben mit LSD versaut hat. R.I.P. Peter❗️

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