Echt und ungeschliffen: Die düstere Seite des Americana
Mit ihrem ersten Livealbum konzentriert sich Hannah Aldridge aufs Wesentliche. Während ihre Studiowerke stets etwas unter ihren übertrieben energischen 80s-Rock-Arrangements gelitten hatten, stößt die Amerikanerin hier mit solistischen Akustikversionen im Dunstkreis von klassischen Country-Tugenden und packendem Southern Soul zum Kern ihres Dark-Americana-Sounds vor. Mitgeschnitten bei einem Solokonzert in Huntsville, Alabama, und einem mit vielen Gästen gespickten Auftritt in London, offenbart Aldridge hier wirkungsvoll ihr Faible für die Schattenseiten des Lebens.
Ganz egal, ob sie an Erlebnisse aus ihrem eigenen, nicht immer leichten Leben anknüpft, packende Mörderballaden dichtet oder sich finsteren Kapiteln ihrer Südstaaten-Heimat widmet: Aldridge findet hier ohne den Ballast aufwendiger Studioproduktionen ganz allein auf der Bühne ihre wahre Bestimmung.
7 von 10 Punkten
Hannah Aldridge, LIVE IN BLACK AND WHITE, ICONS CREATING EVIL ART/ROUGH TRADE