Das Genre der Musikfilme ist ein durchaus schweres Terrain. Ganz besonders, wenn sich das Werk etwas verträumt sinnierend vergangenen Epochen der Musikgeschichte widmen soll. Denn die Energie einer vergangenen Ära einzufangen, ohne dabei komplett in nostalgische Verklärung abzudriften ist dann doch eine formidable Herausforderung. In diesem Kontext gegebenfalls noch wahre Ereignisse als dramaturgisch durchdachten Filmplot aufzureihen, scheint beinahe unmöglich zu sein. Aber eben nur beinahe. Denn das Regieduo Lisa Barros D’sa und Glenn Leyburn verpackt die Geschichte der Punk-Legende Terri Hooley zur pointierten, witzigen und dennoch immer authentischen Dramödie mit reichlich Lokalkolorit. Hooley avancierte im gewalttätigen, vom allgegenwärtigen Bürgerkrieg zerrissenen Nordirland der 70er Jahre mit seinem titelgebenden Plattenladen, den er auch noch zum Label ausbaute, zum Paten des Punk. Herzlich, ohne dabei schmalzig zu sein, humorvoll, ohne ins Lächerliche abzudriften, ist „Good Vibrations“ ein ziemlicher Volltreffer: Die wahre Geschichte einer lokalen Subkultur als schillerndes und höchst unterhaltsames Zeitporträt.