Die schwedischen Teufelsrocker geben sich so zugänglich wie nie zuvor.
Die Geheimniskrämerei um die Identität der namenlosen beziehungsweise sich hinter Pseudonymen versteckenden Musiker, ihre ausschweifenden Kostüme und Maskierungen, der theatralische Satanismus-Hokuspokus – die Schweden Ghost füttern clever die Hype-Maschine. Was ihnen große Aufmerksamkeit, aber auch einiges an Antipathie einbringt. Wer die Platten der Band allein aufgrund ihrer Außendarstellung und Vermarktung bisher ignoriert hat, verpasst auf künstlerischer Ebene allerdings einiges. Doch noch ist es nicht zu spät, denn das dritte Ghost-Album bietet die bisher beste Möglichkeit, den Einstieg in das Schaffen des Sechsers zu wagen. War sein mit klassischen Metal-, aber auch Düster- und Doom-Elementen versetzter, dabei durchaus anspruchsvoll konzipierter Hardrock doch noch nie so zugänglich wie hier. „Schuld“ daran dürfte die Mitarbeit von Klas Åhlund sein, der sich bisher als Produzent, aber auch als Komponist für Megastars wie Katy Perry, Madonna und Britney Spears einen Namen gemacht hat. Åhlund verpasst Ghost einen weit offeneren Sound als seine Vorgänger und hat die Gruppe anscheinend dazu angehalten, auch ihre Stücke klarer zu strukturieren. Die poppigeren Songs wie ›He Is‹ oder das gigantische, eindeutig vom 80er-Stadionsound inspirierte ›Deus In Absentia‹ profitieren davon ebenso wie das harte Material vom Schlage des bei der Gitarrenarbeit in Richtung früher Metallica tendierenden ›Mummy Dust‹ oder die ihrem Titel alle Ehre machende Breitwand-Hymne ›Majesty‹.
Sehr gutes Album, guter Text. Danke.