Kennt jemand Earl Slick? Der Italoamerikaner aus Brook lyn ist weniger als Solokünstler, sondern eher aufgrund seiner Jobs als Gitarrist für u. a. David Bowie, John Lennon/Yoko Ono, die Stray-Cats-Bandversion ohne Brian Setzer und – hoppla – die späten New York Dolls bekannt. FIST FULL OF DEVILS ist ein rein instrumentales, sehr gut produziertes und abgemischtes Gitarrenalbum, das ein breites Spektrum von stets songdienlich gespielten Tracks zwischen Blues, Rockabilly-Boogie, melodiösem Rock, Southern und Hardrockballaden bietet. Mein einziges Problem damit: Jeder Song ist perfekt komponiert und ausarrangiert, doch ohne Gesang irgendwie nur die Hälfte wert. Da Earl sicher über ein unglaublich großes Netzwerk an Musikerfreunden verfügt, für die er oft ins Griffbrett langte, hätte er doch problemlos mit drei oder vier Gastsängern die Tracks auf eine höhere Stufe heben können. So ist FIST FULL OF DEVILS am Ende halt nur ein weiteres Gitarristenalbum … für Rockgitarristen.
Earl Slick, FIST FULL OF DEVILS, SCHNITZEL/INDIGO