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Das letzte Wort: Suzi Quatro

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Das letzte Wort: Suzi Quatro

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Man könnte der vielseitig begabten Detroit-Rockerin Suzi Quatro niemals vorwerfen, auf der faulen Haut zu liegen. Letztes Jahr veröffentlichte sie das Album FACE TO FACE (ihre viel gelobte Zusammenarbeit mit KT Tunstall), momentan ist sie mitten in einer laufenden Tournee und hat bereits den Großteil ihres 18. Studiowerks geschrieben. Von der 60s-Teenager-Garagenband The Pleasure Seekers über die lederbekleidete Glam-Ikone der 70er Jahre bis hin zur unermüdlichen Elder Stateswoman hat Quatro sich als außergewöhnliche TV- und Musicaldarstellerin, Radiomoderatorin, Dichterin und Romanautorin bewiesen. Was auch immer einem einfällt, Suzi hat es getan. Aber 60 Jahre im Rockgeschäft …

Sicherlich ein Irrtum?
Jeder schaut mich an und fragt: „Wie lange?“ Am 3. Juni wurde ich 74. Ich fing mit 14 an, und da ich aus einer musikalischen Familie stamme, war ich bereits in klassischem Klavier und Percussion ausgebildet, als wir die Gruppe gründeten. Niemand wollte den Bass, also bekam ich ihn, was mir recht war. Mein Vater erlaubte mir, die Schule zu verlassen, wir gingen auf Tournee und ich wurde sofort Profimusikerin. Wir mussten nie darum kämpfen, eine Band zu sein, es war keine rebellische Sache, es wurde einfach akzeptiert.

Bevor du die Pleasure Seekers gegründet hast, hattest du ab dem Alter von sieben Jahren mit dem Art Quatro Trio deines Vaters gespielt.
Ich bediente die Bongos. Deshalb betrachtete ich mich als Beatnik, weil ich Bongos spielte und Gedichte rezitierte, und eigentlich ist das heute noch genauso.

Vieles hat sich seit deinem Einstieg ins Musikgschäft verändert, nicht zuletzt die Präsenz von Künstlerinnen als Branchenmogule. Du warst eine Art Pionierin, die von Anfang an die volle Kontrolle über ihre Karriere übernahm.
Mir war nicht mal bewusst, dass das, was ich da tat, ungewöhnlich war. Ich war einfach nur ich, rockte ab. Erst [Produzent] Mickie Most – er entdeckte mich und brachte mich nach England – sagte mir, dass ich einzigartig sei. Ich dachte: „Was? Warum sagt er das zu mir?“ Und selbst nachdem die Hits 1973 anfingen, verstand ich es immer noch nicht. Das passierte erst, als ich meine Dokumentation „Suzi Q“ [2019] sah und Debbie Harry, Chrissie Hynde, Lita Ford, Joan Jett, Donita Sparks, Tina Weymouth und KT Tunstall darin im Grunde alle das Gleiche sagten: Wir hätten nicht getan, was wir getan haben, wenn Suzi es nicht zuerst gemacht hätte. Das war das erste Mal, mit 69 Jahren, dass ich begriff, was ich erreicht hatte.

Du bist sehr aktiv in den sozialen Medien.
Ich war schon immer ein praktischer Mensch. Ich verstecke mich nicht. Das habe ich nie getan. Selbst als ich von Fans überrannt wurde, habe ich mich nicht versteckt. 1973 entschied ich, dass ich entweder mit Baseballkappe und Brille oder als ich selbst ausgehe, und ich ging als ich selbst – und habe ein Leben. Wenn man heute nicht in den sozialen Medien ist, ist man tot. Man muss dabei sein. Sobald ich damit anfing, gefiel es mir, mit anderen in Kontakt zu treten.

Du bist später in diesem Jahr wieder auf Tournee.
Wir filmen im London Palladium, was immer eine Herausforderung ist. Jeder Auftritt ist eine Herausforderung, um die Wahrheit zu sagen. Ich ruhe mich nicht auf meinen Lorbeeren aus und bin nie mit der Einstellung da rausgegangen: „Sie lieben mich heute Abend eh.“ Nie. Eher: „Ich hoffe, sie mögen mich.“ Obwohl ich fairerweise sagen muss, dass ich auf dem Höhepunkt meiner Leistung stehe. Ich mache eine zweistündige Show mit einer Pause, damit ich ein Lied auf dem Klavier, ein Duett auf den Drums und ein sechseinhalbminütiges Basssolo spielen kann. Und zum Glück haben meine gesanglichen Fähigkeiten nicht nachgelassen.

Deine Stimme hat heute eine warme Reife, du bist zu einer anderen Suzi herangewachsen.
Als wir das Album IN THE SPOTLIGHT [2011] machten, meinte [Produzent] Mike Chapman, der meine Stimme wahrscheinlich besser kennt als ich: „Suzi, ich liebe, was das Leben mit deiner Stimme gemacht hat.“ Man hört die Erfahrung. Man hört das Leben. Ich spreche immer mit dem Publikum während meiner Show, und das Erste, was zur Sprache kommt, ist mein Alter, weil ich stolz darauf bin. Ich jage nicht der 24 hinterher, sondern bin mit 74 immer noch da oben, schüttle meinen Hintern … Das ist widerlich. (lacht)

Vor nicht allzu langer Zeit haben wir deinen großen Freund Steve Harley verloren.
Steve war so ein netter Kerl. Er hatte damals einen Hit mit ›Phantom Of The Opera‹, und er sollte die Rolle im Musical übernehmen, die Michael Crawford spielte. Steve Harley war bei der Premiere mit mir, und als wir uns backstage unterhielten, fragte ich: „Was denkst du?“ Und er sagte: „Michael Crawford ist großartig. Ihm fehlt nur eines.“ Ich erwiderte: „Was denn?“ Er antwortete: „Ein guter Hinkefuß“ (lacht)

Wann immer ich dich frage, was als Nächstes kommt, folgt eine ganze Liste – Aufnahmen, Schreiben, Fernsehen, Radio, Poesie und so weiter. Bist du die am härtesten arbeitende Frau im Showbusiness?
Das haben mir schon viele Leute gesagt, also ist es wohl so. Ohne Anzeichen, langsamer zu werden. Ich weiß nicht, woher ich diese Energie bekomme. Ich wurde einfach so geboren. Ich hatte schon immer viel Energie, und das ist mir bis heute geblieben.

Du musst schon immer ein hohes Arbeitpensum gehabt haben. Während du mit deinem Vater und dann The Pleasure Seekers gearbeitet hast, hast du vermutlich auch eine Art Schulbildung erhalten?
Ich habe die Schule früh verlassen, aber bin dennoch äußerst belesen. Ich kann schnell tippen und beherrsche Kurzschrift.

Falls du jemals darauf zurückgreifen musst.
Nein, danke. Aber es ist ein Segen, tippen zu können – ich bin an meinem zweiten Roman, meinem siebten Buch insgesamt, und habe fast genug Gedichte für meinen dritten Gedichtband. Und wir haben 14 Lieder für das nächste Album fertig. Ich wusste immer, dass ich schauspielern kann, das ist ein Kinderspiel. Ich hätte statt Musik in die Schauspielerei gehen können.

Du bist eine Allround-Entertainerin – wie Alice Cooper ohne Golf.
Alice und ich sind sehr, sehr gute Freunde, seit wir 15 waren. Wir sind uns sehr ähnlich, Alice und ich. Tatsächlich macht er einen Track mit mir für meine nächste Platte.

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