Kommenden Herbst gibt es endlich einige Country-Acts in Deutschland zu sehen, die in den Staaten schon längst hoch gehandelt werden…
Wer Country und Americana mag, der sollte kommenden Spätsommer und Herbst ein wenig freien Platz im Terminkalender einplanen, denn ab August kommen Künstler wie Ashley McBryde, Sam Outlaw, Eric Paslay, Brad Paisley, Thompson Square, Jade Jackson oder auch Doug Seegers nach Deutschland.
Während die Country-Szene in den USA auf eine lange Traditionslinie zurückblicken kann und dort alle der Musiker – teilweise vom und teilweise abseits vom Mainstream – frenetisch gefeiert werden, ist besagte musikalische Ausrichtung bei uns in Deutschland immer noch eine Nische. Jedoch eine, die beständig größer und beliebter wird.
Einige der Künstler betreten 2019 zum allerersten Mal deutschen Boden, weswegen wir mit Ashley McBryde und Sam Outlaw über die kommenden Shows, Country im Allgemeinen und darüber, ob sie schon sehr aufgeregt sind, gesprochen haben…
Interview mit Ashley McBryde: „Authentizität ist so selten geworden.“
Im Vergleich zu anderen Country-Musikern wirkst du etwas „rockiger.“ Wo würdest du dich selbst innerhalb der Szene positionieren?
Ich stimme dir da zu. Ich bin mit Bluegrass aufgewachsen, hatte jedoch immer diese etwas rockigen Tendenzen in meinem Sound und meiner Seele. Als mir das irgendwann klar wurde, habe ich mich nicht mehr davon abgewendet, ich befinde mich wirklich auf der Rock-Seite des Country.
Warum bist du kantiger als viele deiner Kollegen?
Wahrscheinlich, weil Ehrlichkeit oft als kantig gilt. Authentizität ist so selten geworden, dass sie die Leute überrascht. Ich kann einfach nur ich selbst sein, deswegen nehme ich dieses „kantig sein“ mal als Kompliment an.
Warum war Country immer schon anziehend für dich?
Ich bin mit Bluegrass und Country auf einer Farm aufgewachsen, es ist in meine DNA eingraviert.
Was hast du aus deinen vielen Gigs in kleinen Bars gelernt?
Alles. Und ich würde diese Erfahrung, ganz unten anzufangen, gegen kein Geld der Welt eintauschen. Man lernt, nicht so sensibel zu sein, wenn es um dich herum laut und verrückt zugeht. Außerdem lernt man, die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu ziehen und die Zügel in der Hand zu halten, das ist wirklich Gold wert.
Du hast immer sehr beharrlich für deinen Traum gekämpft. Was war über die Jahre hinweg deine größte Motivation? Was hat dich als Musikerin am Laufen gehalten?
Ich bin einfach gemacht für dieses Leben und ich habe immer dafür gekämpft, auch wenn das beispielsweise bedeutete, dass ich die meiste Zeit meines Lebens bisher total Pleite war. Vieles hat mich motiviert: Die Zweifler genauso wie die großartigen Menschen, die ich jeden Abend traf. Dieses Gefühl, wenn einer deiner Songs eine Person zum ersten mal berührt… mehr Motivation braucht man nicht.
Wie stehst du deinen kommenden Shows in Deutschland gegenüber. Schwingt da leichte Nervosität mit? Schließlich ist Deutschland kein Fleck, der eine richtige Country-Tradition hat…
Ich bin ziemlich nervös, da wir bisher noch nicht die Gelegenheit hatten, uns hier vorzustellen. Gleichzeitig bin ich aber auch sehr vorfreudig. Bisher habe ich nur tolle Dinge über die Fans in Deutschland gehört und ich kann es kaum erwarten, mich in dieses Land zu verlieben.
Auf Seite 2 geht’s weiter mit dem Interview mit Sam Outlaw….