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Black Rebel Motorcycle Club: Frankfurt, Batschkapp

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Black Rebel Motorcycle Club: Frankfurt, Batschkapp

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black-rebel-motorcycle-club2Demonstration der Rock’n’Roll-Wurzeln, die die Emotionen des Publikums entfesseln.

Mit ebenso stoischer Gelassenheit wie einst der von Marlon Brando gespielte Gang-Chef in László Benedeks Kultfilm „The Wild One“ behaupten sich auch die aktuellen Namenseigner des „Black Rebel Motorcycle Club“ bei ihrer ersten der auf zwei Tage verteilten Stippvisite in der proppevollen Frankfurter Batschkapp. Als penible Revisionisten aus Überdruss am gegenwärtigen musikalischen Status Quo versteht sich die Formation aus San Francisco, wie sie in Interviews stets betont. Aber auch als zitatverliebte Bewunderer. Penibel sezieren die Frontmänner Peter Hayes und Robert Levon Been archaische Gitarrenriffs in verschlepptem Zeitlupentempo, umflort von Harmonien, die Moll und Dur in gnadenlose Lautstärke verpacken. Ausgestattet mit Detailwissen über die Populärkultur vergangener Dekaden, zog es den „Black Rebel Motorcycle Club“ stets zu den Wurzeln – ein zeitloses Kon­zept, auf dem Hayes und Been ihren Rock’n’Roll-Traum kultivieren. Als legitime Erben von Kultformationen wie The Velvet Underground, The Jesus And Mary Chain, Spacemen 3 und My Bloody Valentine bleibt auch Eigenständigkeit nicht auf der Strecke. Begreift sich das seit 1998 unzertrennliche Duo doch als Missionare, die in der Weltgeschichte umherschwirren, um vermeintliche Fehlentwicklungen des Rock’n’Roll zu korrigieren. Ob ihr Dröhnrock, der die Emotionen des Publikums freilegt, in die aktuelle Musiklandschaft passt oder gar über kommerzielles Kalkül verfügt, schert das um Schlagzeugerin Leah Shapiro erweiterte Tandem in seinen phonstarken Schwelgereien wie ›666 Conducer‹, ›Ain’t No Easy Way‹ und ›Beat The Devil’s Tattoo‹ nicht. Satte zwei Stunden betreibt das Duo Arbeitsteilung an Gitarre, Bass und Mikrofon – Peter Hayes und Robert Levon Been, Sohn des im Sommer 2010 verstorbenen Michael Been, einst Gründer der New-Wave-Formation The Call, wissen, was sie ihren zum Teil recht jungen Fans schuldig sind, die sich stark mit dem Outcast-Image der „Rebellen“ identifizieren. In repräsentativem Querschnitt lotsen Black Rebel Motorcycle Club durch ihre fünf Studioalben und zwar inklusive verschwenderischem Einsatz von Klangeffekten wie Hall, Feedback und Verzerrer. Aber es gibt auch Momente der Ruhe, wenn Hayes und Been je­weils einzeln auf Akustikgitarren spröde Songs zwischen Folk und Mississippi Delta Blues zelebrieren. Die Band wirkt authentisch, originell und experimentierfreudig: Drei Tugenden, die zumindest hier in Europa geschätzt werden.

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