Absoluter Killer: hübsche Bildplatten von der Eisernen Jungfrau.
Da beweist EMI doch mal den richtigen Riecher: Als sich Iron Maiden 1980 dank selbstbetiteltem Debüt binnen Monaten an die Spitze der New Wave Of British Heavy Metal wuchten und mal eben Platz vier der UK-Album-Charts belegen, kommt die Picture Disc gerade ganz groß in Mode. In speziell limitierter Edition erscheinen nun bis Februar 2013 die ersten acht Alben der 1975 im Ostlondoner Stadtteil Leyton von Bassist Steve Harris gegründeten Formation im Gatefold-Sleeve mit komplett bedruckten Innenhüllen. Bei den Klassikern ›Prowler‹, ›Running Free‹ und ›Phantom Of The Opera‹ vom selbstbetitelten Debüt befinden sich noch Paul Di’Anno als Frontmann und Gitarrist Dennis Stratton im Amt. Für das erstmals nun auch im europäischen Ausland und den USA in den Charts notierte KILLERS löst 1981 Kultproduzent Martin Birch (u.a. Deep Purple, Fleetwood Mac, Wishbone Ash) Will Malone ab, gesellt sich Adrian Smith anstatt Stratton zum Team. Zwei Instrumentalstücke (›The Ides Of March‹, ›Genghis Khan‹), die Edgar-Allan-Poe-Adaption ›Murders In The Rue Morgue‹, die Fegefeuer-Beschwörung ›Purgatory‹ und der sich noch heute im Live-Repertoire befindliche Evergreen ›Wrathchild‹ demonstrieren eine Entwicklung nach vorn. Für den sich im Alkohol- und Kokainsumpf verheddernden Di’Anno heißt es wenig später knallhart: Goodbye. Als Ersatz heuern Iron Maiden Ex-Samson-Shouter Bruce Dickinson an. Seinen Einstand gibt das Multitalent 1982 auf THE NUMBER OF THE BEAST – die erste Nummer-eins-Platzierung in Großbritannien mit den Klassikern ›Run To The Hills‹, ›The Number Of The Beast‹ und ›Hallowed Be Thy Name‹. Inspiriert von gleichnamigen TV- und Kinoproduktionen sind ›Invaders‹, ›The Prisoner‹ und ›Children Of The Damned‹. Einen Neuzugang gilt es auch 1983 auf PIECE OF MIND zu verzeichnen: Clive Burr übergibt die Trommelstöcke an Nicko McBrain. Nicht ganz so effizient wie der Vorgänger, lassen sich Iron Maiden in ›Where Eagles Dare‹, ›Quest Of Fire‹ und ›Flight Of The Icarus‹ einmal mehr von Kino, Literatur und Mythologie inspirieren. Eine versteckte Botschaft, satirische Reaktion der Band auf die Satanistenunterstellungen seitens konservativer US-Kreise, findet sich am Anfang von ›Still Life‹. Wer die Stelle rückwärts abspielt, hört Nicko McBrains Parodie auf Idi Amin. Ein zweiter Streich folgt Anfang 2013 mit POWERSLAVE, LIVE AFTER DEATH, SOMEWHERE IN TIME und SEVENTH SON OF A SEVENTH SON.
IRON MAIDEN: 7
KILLERS: 8
THE NUMBER OF THE BEAST: 10
PIECE OF MIND: 9