Das Pavement-Mastermind auf Prog-Rock-Pfaden.
Aus einem neuen Pavement-Album ist trotz der erfolgreichen Reunion-Tournee leider nichts geworden. Also macht der heute 51-Jährige mit seiner Nachfolgeband, den Jicks, weiter. Und legt das inzwischen siebte Studio-Epos im 17. Jahr vor. Das hat es in sich – nicht nur wegen eines Gastauftritts von Kim Deal (Ex-Pixies) oder einer Produktion von Chris Funk (The Decemberists), sondern vor allem wegen elf Stücken, in denen Malkmus ungewöhnlich progressive Töne anschlägt. Denn wenn er nicht gerade verspielte, Brian- Wilson-mäßige Piano-Arrangements mit brachialem Indie-Rock kombiniert (wie in ›Cast Off‹ oder ›Brethren‹ ) bzw. sich an lupenreinem Country (›Refute‹) oder entrücktem Hippie-Rock (›Middle America‹) versucht, dann tendiert der kalifornische Indie-Veteran zu gewagten Stil-Brüchen, rasanten Tempowechseln, komplexen Songstrukturen und Vorstößen in groovigen Funk (›Kite‹), sinfonischen Größenwahn (›Difficulties/Let Them Eat Vowels‹) sowie tiefenspannte Westküsten-Klänge (›Solid Silk‹). Das alles garniert er mit skurrilen Texten über Fahrradwege, Flugdrachen oder Klapperschlangen, einem nerdigen Gesang und dem schon jetzt – mit Abstand – coolsten Albumcover des Jahres. Auf Malkmus ist eben auch weiterhin Verlass.
7/10
Stephen Malkmus & The Jicks
SPARKLE HARD
DOMINO