Zurück in die Vergangenheit?
Ab und an haben die Manic Street Preachers mit durchschnittlichen Alben zu kämpfen. Das bislang letzte, FUTUROLOGY (2014), war so ein Werk. Keinesfalls komplett zu übergehen, aber eben auch nicht richtig überzeugend oder in der Lage, es mit einem der Klassiker wie GENERATION TERRORISTS, EVERYTHING MUST GO, SEND AWAY THE TIGERS oder REWIND THE FILM aufzunehmen. Zwei nicht überzeugende Werke hintereinander hat das Trio bislang noch nicht zustande gebracht. Was sagt das jetzt über RESISTANCE IS FUTILE? Zu Beginn erst einmal nicht allzu viel. Die Waliser liefern hier ihr mit großem Abstand poppigstes Werk ab. Glam-Pop im übertragenen Sinne. Die Gitarren nehmen sich sehr zurück, Aggression ist nicht zu erkennen. Darüber gelegt ist ein Streicher-Filter, den man schon von zahlreichen älteren Arbeiten kennt. Das Album klingt optimistisch, dagegen ist nichts zu sagen – wenn denn die Songs stimmen. Und genau da liegt das Problem des Werks. RESISTANCE IS FUTILE plätschert ein wenig orientierungslos vor sich hin, kann sich nicht so recht entscheiden was es eigentlich sein will. Ich will es mögen, aber die Brücke lässt sich leider nicht zufriedenstellend schlagen. ›International Blue‹, die erste Single, hat den Appeal, ›Distant Colours‹ kann es auch. ›People Give In‹, der Opener, ist der beste Track. Doch nach hinten raus gibt es jede Menge Leerlauf. Sie wollten ein Album zwischen GENERATION TERRORISTS und EVERYTHING MUST GO realisieren – das hat unterm Strich nicht geklappt.
6/10
Manic Street Preachers
RESISTANCE IS FUTILE
SONY