Superlative im Untertitel machen misstrauisch. In diesem Fall zurecht. Das zweite AC/DC-Buch von Susan Masino ist eine aktualisierte Auflage ihres ersten von 2006 und krankt an denselben Fehlern: Die US-Autorin lässt zwischen den Zeilen wiederholt ihre angeblich engen Beziehungen zu den einzelnen Bandmitgliedern heraushängen, zitiert aber weitgehend aus Interviews der britischen „Classic Rock“ und anderen Quellen. Unglaubwürdig wird’s dann auch noch: Masino behauptet, sie habe die Band auf der Tournee zu BACK IN BLACK im September 1980 in den USA gesehen, ohne auch nur einen Ton des im Juli erschienenen Albums gehört zu haben. Ernsthaft: Wer sich nur annähernd für Rockmusik interessierte, kam an AC/DC und ihrem Comeback nicht vorbei, vor allem im US-Radio lief die neue Scheibe ständig, warum also schreibt Masino so einen Blödsinn? Vielleicht weil sie sich mit dem Objekt ihrer Begierde gemein macht, um etwas vom Ruhm abzubekommen? Dieses Festival der Eitelkeit ist nicht nur schlecht geschrieben, sondern auch ebenso übersetzt und besitzt null Erkenntniswert. AC/DC-Fans wissen: Besser als die Biographie von Clinton Walker geht es ohnehin nicht.
AC/DC – Die härtesten Fragen, die ehrlichsten Antworten
VON SUSAN MASINO
HANNIBAL
3/10