Da haben wir es: Aus Physikstudenten werden nicht immer Muttis Lieblinge, sondern manchmal auch Drogenhändler. So wie der Waliser Howard Marks, der es nach seinem Physikabschluss in Oxford vorzieht, Hasch zu verticken. Keine kleinen Mengen, sondern laut Wikipedia „mindestens zehn Prozent des gesamten Welthandels von Haschisch und Marihuana“. Nach sieben Jahren in einem amerikanischen Hochsicherheitsknast wird er Mitte der 90er mit knapp 50 vorzeitig nach England abgeschoben. Er schreibt dort die Autobiografie „Mr Nice“, einen internationalen Bestseller. Nun folgt mit „Mr Smiley“ die Fortsetzung der Geschichte. Denn Marks rutscht nach einem Umzug nach Ibiza in die dortige Club und Drogenszene ab und verkauft bald – wir ahnen es – Ecstasy. Dabei trifft er auf bizarre Unterweltgestalten, erzählt mit schonungsloser Offenheit, wie er Drogen schmuggelt, den Kick des Illegalen sucht und die Nacht zum Tag macht. Genauso lesen sich die 320 Seiten: schnell, leicht und euphorisch wie eine durchzechte Nacht. Fazit: cooles Buch. Und: Traue keinem Physikstudenten.
Mr Smiley
VON HOWARD MARKS
HEYNE HARDCORE
7/10