THE ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA (1971)
Dass ELO da weitermachten, wo die Beatles aufgehört hatten, bewiesen sie gleich mit ihrem Debüt THE ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA, das vor ziemlich genau 44 Jahren im Dezember 1971 erschien. Zwar waren sie noch ein gutes Stück von den späteren Produktionswerten entfernt, doch mit großzügigem Streichereinsatz legten sie schon mal den Grundstein für das, was später mal als „Barock‘n‘Roll“ bezeichnet werden sollte. Mit ›10538 Ouverture‹ gelang ihnen aus dem Stand ein Top-10-Hit in Großbritannien, doch das Album verkaufte sich eher verhalten.
ELO 2 (1973)
Das änderte sich 1973 mit dem Nachfolger ELO 2 nicht wesentlich, der mit ›Roll Over Beethoven‹ aber immerhin einen weiteren Hit enthielt. Musikalisch immer noch eher unkommerziell, waren die nur fünf Tracks in ihrer Länge eher vom damals grassierenden Prog-Fieber inspiriert. Bezeichnend ist hingegen, dass Jeff Lynne & Co. erstmals auch in den USA größeres Interesse erweckten.
ON THE THIRD DAY (1973)
Nur neun Monate später folgte im November 1973 ON THE THIRD DAY, das zwei unterschiedliche Strömungen vereinte. Waren die vier Stücke der ersten LP-Seite zu einer Suite zusammengefasst, fanden sich auf der zweiten kürzere Songs. Den britischen Fans war es egal: Das Album chartete dort überhaupt nicht, während man in Amerika eine neue Höchstposition (Platz 52) verbuchen konnte.
ELDORADO (1974)
Ready for liftoff? Mit ELDORADO fand Jeff Lynne 1974 endgültig seinen Groove, dazu gibt es einige Premieren: Auf seinem ersten echten Konzeptalbum wurde erstmals ein Orchester engagiert, zum ersten Mal wurden in den USA die Top 20 der Albumcharts geknackt, und – natürlich am wichtigsten – mit ›Can‘t Get It Out Of My Head‹ findet sich hier der erste Mega-Klassiker der Band. Top 10 in Amerika, doch Großbritannien hörte immer noch nicht zu.
FACE THE MUSIC (1975)
1975 kam dann mit FACE THE MUSIC (aufgenommen in den legendären Musicland Studios in München) der große Durchbruch in den USA mit der ersten Top-10-Platzierung. ELO hatten ihren Rock-Klassik-Hybriden stellenweise mit den brandheißen Disco-Klängen jener Zeit gekreuzt und mit ›Evil Woman‹ auch endlich wieder einen großen Hit in ihrer Heimat zu verbuchen. Ein Flirt mit dem Kommerz, der sich auszahlte, trotz des etwas kontroversen Albumcovers.
A NEW WORLD RECORD (1976)
1976 platzt endlich weltweit der Knoten. A NEW WORLD RECORD, erneut in München aufgenommen, schießt in vielen Ländern in die Top 10, u.a. auch zum ersten Mal in Deutschland. Innerhalb eines Jahres gehen fünf Millionen Exemplare über die Ladentische und mit ›Livin‘ Thing‹ und ›Telephone Line‹ werden weitere Klassiker für die Ewigkeit geboren. Jeff Lynne hat die Goldader in Form der Urformel für genialen Pop gefunden. Ab jetzt gehört ihm die Welt.
OUT OF THE BLUE (1977)
Nur ein Jahr vergeht bis zum Doppelalbum OUT OF THE BLUE, das genauso massiv einschlägt. Während mit ›Concerto For A Rainy Day‹ ein letztes Mal dem symphonischen Rock-Klassik-Prog-Stil gehuldigt wird, stürzen sich ELO gleichzeitig voll in die von „Star Wars“ befeuerte Futurismus-Hysterie. Neben Hits wie ›Wild West Hero‹ und ›Sweet Talkin‘ Woman‹ war dieses Meisterwerk auch die Wiege jenes legendären Songs, der fortan zum Synonym für Herrn Lynne selbst wurde: ›Mr. Blue Sky‹.