In ihrer Heimat Schweiz werden Shakra schon seit Jahren wie echte Superstars gehandelt: Wo immer die Band in ihrem Land auftritt, sind die Clubs prallgefüllt und die Gazetten voll des Lobes. Ihre Alben schießen regelmäßig hoch in die Charts, die 2011er Veröffentlichung BACK ON TRACK schaffte es sogar bis auf Rang 2 der Verkaufsauswertungen. Zahlen und Positionen, mit denen zwischen Basel, Zürich, Genf und Lugano ansonsten nur Gotthard verwöhnt werden. Für Shakra-Gitarrist Thomas Muster (nein, nicht der ehemalige Tennisprofi) liegen die Grundlagen für den flächendeckenden Boom seiner Band allerdings viele Jahre zurück: „Wir haben für unseren Erfolg hier in der Schweiz halt sehr viel investiert. Zu Beginn vor fast 20 Jahren haben wir in nahezu jeder Kneipe gespielt und immer den Kontakt zu unseren Fans gepflegt. Das hat sich Stück für Stück ausgezahlt.“
Fleißig sind die traditionellen Hardrocker aus dem Alpenland in der Tat auch heute noch. Vor allem Muster sorgt dafür, dass seiner Gruppe nie die Ideen ausgehen: „Ich schreibe ständig Songs, oft rund um die Uhr, wochen- und sogar monatelang. Neben vielen Abfall-Tracks sind dann glücklicherweise jeweils auch ein paar wirkliche Perlen dabei.“
Diese Perlen haben Shakra nun auf ihrem neuesten Album POWERPLAY veröffentlicht und blicken dementsprechend zuversichtlich in die Zukunft. „Wir gehen immer mit dem Vorsatz an ein neues Album, das möglichst Beste zu schreiben. Wo genau sich das Album tatsächlich einordnen lässt, kann man erst in ein paar Monaten wirklich sagen. Im Moment fehlt einfach noch der Abstand dazu. Aber eines ist sicher: Songs wie ›The Mask‹, ›Dream Of Mankind‹ oder auch ›Too Good To Be True‹ würde ich schon als etwas vom Allerbesten einstufen, was wir je gemacht haben.“
Durchaus möglich, dass es im Gerangel mit den Platzhirschen Gotthard um die Pole Position am Schweizer Rockmarkt zu einer Wachablösung kommen könnte. Zumal Gotthard nach dem Unfalltod ihres Frontmannes Steve Lee zurzeit mit Nachfolger Nic Maeder um die Fortsetzung ihrer Führungsrolle kämpfen. Doch Muster beurteilt den tragischen Vorfall natürlich nicht unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten, sondern rein kollegial: „Wir waren gerade mit den Gesangsaufnahmen für BACK ON TRACK beschäftigt, als uns die Nachricht erreichte. Es wird dir in so einem Fall wieder schmerzlich bewusst, wie schnell sich im Leben alles von einem Moment auf den anderen brutal verändern kann. Ich bin froh, dass die Gotthard-Jungs einen Weg gefunden haben, ihren Traum weiter zu leben.“