Sänger Zachary Stevens versucht, den Schwung der Savatage-Reunion für seine eigene Band zu nutzen.
Natürlich hat das überaus spektakuläre Comeback der legendären amerikanischen Prog-Metal-Formation Savatage auch die Arbeiten ihres Sängers Zachary Stevens und seiner eigenen Band Circle II Circle in ein deutlich helleres Scheinwerferlicht getaucht. Zumal Stevens im Gegensatz zu seinem Gitarre spielenden Kollegen Chris Caffery der betont opulenten Klangwelt Savatages auch privat offenkundig zugeneigt scheint, sprich: Auch bei ihm regieren pathetische Klavierakkorde, atmosphärische Arrangements und tonnenschwere Grooves. Clever, wie Plattenfirmen nun einmal sind, wurden natürlich die auf der Hand liegenden – Achtung, Business-Sprech! – „Synergieeffekte“ genutzt, konkret: Die Veröffentlichung des eigentlich bereits seit Monaten fertiggestellten neuen Albums REIGN OF DARKNESS wurde schön dicht an das diesjährige Wacken-Spektakel samt Savatage-Auftritt terminiert. In der Theorie ein ganz hervorragender Plan. Nur wird damit allerdings auch ein ziemlich offenkundiges Dilemma heraufbeschworen. Denn mit den beim W:O:A gespielten Savatage-Klassikern können Circle II Circle (erwartungsgemäß) dann eben doch nicht mithalten. Schwere Mängel oder gar krasse Fehler lassen sich auf der ambitionierten Scheibe zwar nicht nachweisen, die außergewöhnliche Klasse des großen Bruders erreicht sie allerdings auch nicht. Und so könnte REIGN OF DARKNESS ein ganz ähnliches Schicksal ereilen wie Chris Cafferys YOUR HEAVEN IS REAL: Obwohl das Album als reiner Lückenfüller eigentlich viel zu schade ist, wartet dennoch die halbe Metal-Gemeinde nur auf ein neues Savatage-Werk.