„Sold out“ heißt es dieses Jahr wieder bei einem der stimmigsten Festivalereignise auf unserem Kontinent. Seit Jahren überzeugt das SWEDEN ROCK FESTIVAL mit einer ausgeglichen Balance von Bands aller Genres und mit einer perfekten Organisation.
Den Festivaleinstieg bereiten Hazy/Dizzy und Hell, die bei eher durchwachsenen Wetter schon mal richtig anheizen. Richtig los geht’s aber erst mit The Order Of Israfel, die mit Ihrem Thin Lizzy-angehauchten Doom Metal die erste Überraschung des Tages sind. Freunde des traditionellen Hardrocks kommen dann bei den Quireboys auf Ihre Kosten. Trotz des Ausfalls von Bassist Stig Pedersen, der sich Tage zuvor bei einem Auftritt on Stage den Arm gebrochen hatte, beweisen D-A-D zum Abschuss des Tages mit einer wie üblich genialen Performance Ihre Live-Qualität.
Die Sonne verheißt einen besseren Start in den nächsten Tag, wo als erstes Spike’s Free House auf dem Programm steht, die der Musik von Free und Frankie Miller Tribut zollen. Weiter geht’s mit Fish, der bestens aufgelegt ist und mit viel Charisma den Klassiker MISPLACED CHILDHOOD seiner ehemaligen Band Marillion präsentiert. Ein Auftritt von Slash und seinen Mannen ohne die Klassiker von Guns N’Roses? Kaum vorstellbar. Und so verwundert es nicht, dass eben gerade diese vom Publikum frenetisch aufgenommen werden.
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Fotos: Frank C. Dünnhaupt
Während Airbourne australischen Riffrock runterspulen, gerät der Auftritt von Toto zum musikalischen Triumph. Die Musiker um Steve Lukather bilden eine Einheit par excellence. Wie ein schweizer Uhrwerk wird hier präzise feinster Rock Note auf Note dargeboten und man sich kann sich nur schwer damit abfinden, dass auch dieser Auftritt endet. Wem das bisher alles zu seicht war, der findet in der Bay Area-Ikone Exodus seine Meisterin, die auch ohne den verhinderten Gary Holt ein Thrash-Gewitter sondergleichen zelebrieren. Da wird mit Sicherheit so mancher Hals- und Nackenwirbel noch von zerren…
Einen würdigen Abschluss findet der Tag mit Def Leppard, die mit einem stimmlich gut aufgelegten Joe Elliot ein Best-of-Programm darbieten, das sich fast nur an den Stücken der Achtziger orientiert. Aber war es das schon wirklich? Nein, wer sich nicht wegen der nächtlich fast schon winterlichen Temperaturen wegen Unterkühlung ärztlich behandeln lassen muss, den zieht es noch zu Ghost. Mit neuem Bühnenoutfit legt Papa Emeritus II. mit seinen Ghosts einen mehr als soliden Auftritt hin und präsentieren mit ›Cirice‹ auch einen Song ihres demnächst erscheinenden neuen Longplayers.