Okay, die Idee, Musik für einen Film zu produzieren, den es gar nicht gibt, ist nicht allzu neu, Leslie West und Mountain haben ihr ›Theme For An Imaginary Western‹ schon 1970 veröffentlicht. Was den Reiz dieser Idee aber keineswegs schmälert: The Brian Jonestown Massacre mussten sich nicht mit Regisseuren, Produzenten und Cuttern herumschlagen – „wir brauchen hier noch etwas Atmo, exakt 47 Sekunden lang…“ –, sondern konnten unbeschwert das Kopfkino anwerfen. Der Film, den sie sahen, war offenbar schon etwas älter und kam definitiv nicht aus Hollywood. Wir tippen auf eine französisch-italienische Koproduktion von 1971, Jean Louis Trintignant könnte dabei gewesen sein, vielleicht auch Stephane Audran und Lino Ventura. Auf jeden Fall: was Abgründiges, Melancholisches, sehr Realistisches und streckenweise Brutales. Und das wurde auf MUSIQUE DE FILM IMAGINÉ tatsächlich in Klang gegossen, mal konkret, dann wieder eher atmosphärisch, aber letzten Endes absolut stringent. Weshalb einen irgendwann das Gefühl überkommt, diesen Film, den es gar nicht gibt, zu kennen. The Brian Jonestown Massacre haben ihre Mission also erfüllt.