Sieben Jahre hat sich Rolf „Rock’n’Rolf“ Kasparek Zeit gelassen, um ein neues Studioalbum zu verwirklichen. Doch diese Pause hatte keinesfalls mit mangelnder Kreativität zu tun. Rolf wollte vielmehr vermeiden, durch Übereifer die Leidenschaft für Running Wild zu verlieren. „Ohne die Pause nach Rogues En Vogue und ohne den Umweg über andere Projekte hätte ich nicht wieder auf den Weg zu Running Wild zurückgefunden“, erzählt er nachdenklich. „Es hatte sich eine Routine eingeschlichen, die mir nicht mehr gefiel. Ich musste Running Wild beenden, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Nur so war es möglich, ein derart lockeres und spielfreudiges Album wie Shadowmaker zu schreiben.“
Auch seine Herangehensweise an das Songwriting war neu. Denn Rock‘n‘Rolf komponierte die neuen Stücke bewusst möglichst schnell, um so die gewünschte Spontaneität und Frische einzufangen. „Manchmal waren es gerade mal zehn Minuten, fast nie mehr als eine halbe Stunde, in der ich komponierte“, erzählt er. „Sogar eine vergleichsweise komplexe Nummer wie ›Dracula‹, für die ich mir eigentlich deutlich mehr Zeit nehmen wollte, um dem Thema musikalisch und textlich gerecht zu werden, schrieb ich in gerade mal zwei Stunden. Daran erkennt man bereits, wie viel Spielfreude und Ideenreichtum bei mir zurückgekehrt sind. Die Lockerheit ist plötzlich wieder da, und das Ergebnis ist meines Erachtens eines der besten Alben, die ich bisher geschrieben habe.“
Sehr große Worte, doch Kasparek muss sich mit seinem neuen Werk SHADOWMAKER wirklich nicht verstecken. Zuge-geben: Die zehn neuen Songs bieten keine extremen Überraschungen, dafür aber 100 Prozent Running Wild. Auch thematisch hat sich Rolf einige Gedanken gemacht. So bilden die Songs ›Black Shadow‹, ›Shadowmaker‹ und ›Into The Black‹ eine Trilogie, die sich mit dem angsteinflößenden Zu-stand der Welt befasst.
Bei ›I Am Who I Am‹ wird Rock‘n‘Rolf sogar sehr persönlich und autobiografisch: „Dieser Song repräsentiert meine Lebensphilosophie. Man könnte sie mit dem klassischen Luther-Zitat ,Hier stehe ich, ich kann nicht anders‘ zusammenfassen. Ich weiß, dass ich mit meiner geradlinigen Art mitunter anecke, aber – wie der Titel so treffend formuliert – ich bin nun einmal so, wie ich bin.“