Er hat eigentlich schon alles erreicht, was man in einem Musikerleben erreichen kann: Welthits und -tourneen zusammen mit Kollegin Annie Lennox unter dem Banner von Eurythmics, Erfolg als Solokünstler sowie Job-Abwechslung durch Auftragsarbeiten als Songwriter, Produzent und Filmkomponist. Nur eines hatte David A. Stewart bis vor kurzem noch nicht gemacht: ein 1a-Country-, Blues- und Roots-Rock-Album. Wie gesagt: Bis vor kurzem. Denn der Brite hat soeben mit seinem neuen Werk THE BLACKBIRD DIARIES Abhilfe geschaffen.
Aufgenommen hat es das 58-jährige Multitalent (und deswegen heißt die Scheibe auch so, wie sie heißt) in den Blackbird Studios in Nashville, Tennessee. Viel Zeit hat Stewart dafür nicht gebraucht: Innerhalb von fünf Tagen und Nächten sind die zwölf Tracks zusammen mit Co-Produzent Mike Bradford sowie den Gaststars Stevie Nicks, Martina McBride, Colbie Caillat und The Secret Sisters auf Festplatte gerotzt geworden. Der gebürtige Sunderländer spricht dabei von einer „unglaublichen Session“: „Das war die beste Zeit, die ich je im Studio hatte. Ich habe die meisten Songs vor Ort geschrieben und direkt aufgenommen.“ Spontan und ungefiltert, ganz anders als der Mainstream-Pop, den man sonst von ihm kennt. Doch damit nicht genug: Stewart wäre nicht Stewart, würde er sein sechstes Soloalbum nicht auf seine ganz eigene Art und Weise anpreisen: „Ich habe einen ungewöhnlichen Film über die Aufnahmeprozedur gemacht. Darin sind nicht nur alle Musiker zu sehen, ich verrate auch einige Songwriting-Geheimnisse – u.a. geht es dabei um eine bekannte Wahrsagerin und eine Hypnotiseurin, die beide zugestimmt haben, bei einer Session mit mir gefilmt zu werden.“ Man gönnt sich ja sonst nichts als ehemaliger Weltstar…