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Cathedral: Bergen, USF Verftet (Hole In The Sky-Festival)

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Cathedral: Bergen, USF Verftet (Hole In The Sky-Festival)

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Cathedral67Es ist raus: Die Norweger lieben nicht nur Black Metal.

Das Hole In The Sky-Festival ist ein Aushängeschild, wenn es um geschmackvolles, experimentierfreudiges Band-Booking geht: finstere Black Metal-Acts teilen sich hier die Bühne mit Kult-Riffern wie Pentagram oder den Prog-Aufsteigern Anathema und Opeth. In diesem Jahr übernehmen Cathedral die Rolle des musikalischen Außenseiters – denn mit ihren mal hippiesken, mal epischen-schweren Riffs setzen sie einen Konterpunkt zum ansonsten von flirrend-rasenden Gitarren dominierten Event. Dass die Briten stilistisch aus der Reihe fallen, ist hier jedoch kein Nachteil, sondern ein Pluspunkt. Die Fans in der Bergener Verftet, einer umgebauten alten Werfthalle direkt am Hafen, lieben den Sound der Vier. Aber Moment mal, heute stehen gar nicht vier, sondern fünf Musiker bei Cathedral auf der Bühne. Seit der Veröffentlichung ihres psychedelisch durchtränkten neuen Albums THE GUESSING GAME haben sich Lee Dorrian und seine Crew nämlich Live-Verstärkung mitgebracht. David „Munch“ Moore heißt der Mann an den Tasten, und er unterstützt die Band nicht nur mit seinen abgespacten Sounds, sondern springt auch munter im Takt auf und ab. Der Rest der Band, Fronter Dorrian, Gitarrist Gaz Jennings, Basser Leo Smee und Drummer Brian Dixon, sind gewohnt spielfreudig und auch um keine Pose verlegen. Speziell Smee, der den typischen Hippie gibt, und Lee Dorrian heizen der rund 1.000 Mann starken Menge ein. Dazu präsentieren Cathedral einen Querschnitt aus allen Phasen der Band-Historie: Vom drückend-zähen ›Cosmic Funeral‹ über das peitschende ›Ride‹ und die kommerziellste Ära (›Vampire Sun‹, ›Carnival Bizarre‹) bis hin zu neuem, herrlich ausuferndem Material (›Funeral Of Dreams‹) reicht das Spektrum. Erstaunlicherweise sorgen nicht nur die eingängigeren Songs für Jubel – die Fans applaudieren auch bei schwer zugänglichem Stoff. Ein Zeichen dafür, dass das Publikum daran gewöhnt ist, Musik auch jenseits des stampfenden Vier-Viertel-Takts genießen zu können. Bleibt jedoch abzuwarten, wie die Fans in Deutschland darauf reagieren werden: Im November touren Cathedral nämlich mit Gates Of Slumber durchs CLASSIC ROCK-Land – dann jedoch nicht im Rahmen eines Festivals, sondern als Headliner. Das bedeutet: eine Setlist, die deutlich auf das Material von THE GUESSING GAME zugeschnitten sein wird. Wir sind gespannt.

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