Ein Mann brennt ausschließlich für den Blues – und verglüht.
In die Lehre ging der Mundharmonikaspieler und Sänger bei Blues-Legenden wie Muddy Waters, Howlin’ Wolf, Little Walter und James Cotton. Bei seinem Auftritt in der dritten ARD Rocknacht am 15. September 1978 galt Paul Butterfield schon beinahe selbst als Blues-Legende – wenn auch eine, die den kreativen Zenit bereits überschritten hatte.
Butterfield, der sich 1965 selbständig gemacht hatte und im gleichen Jahr beim Newport Folk Festival einen Eklat provozierte, als er elektrisch verstärkt auftrat und Teile seiner Band Bob Dylan begleiteten, liefert mit den neun rasanten Tracks von ROCKPALAST: BLUES ROCK LEGENDS VOL. 2 dennoch ansprechende Leistungen. Mit dem Doppel-Gitarrengespann Buzzy Feiten und Peter Atanasoff an seiner Seite zündete der 1987 verstorbene Frontmann, dessen Stimme ein wenig an Neil Young erinnert, ein beseeltes Blues-Feuerwerk. ›One More Heartache‹, ›New Walking Blues‹ und ›Be Good To Yourself‹ zehren ebenso vom Chicago-City-Blues wie vom Manic-Funk eines James Brown. Geradezu puristisch hingegen klingen ›Fool In Love‹, ›Goin’ Down‹ und ›Born Under A Bad Sign‹.