Was ist Heimat? Eine Frage, die gerade auf unserem Kontinent, auf dem sich Dutzende Nationalitäten auf kleinstem Raum tummeln, die in der jüngeren Geschichte immer wieder bunt durcheinandergewürfelt, hinter eine Mauer gesperrt oder gegeneinander aufgehetzt wurden, sehr pertinent ist. Denn wo fühlen sich fünf Menschen heimisch, die in NRW ansässig sind, aber deutsche, griechische sowie polnische Wurzeln haben und viel Zeit auf Bühnen in aller Herren Ländern verbringen? Tri State Corner behandeln diese Frage ausführlich auf HOME, das klassischen Rock, traditionellen Metal und moderne Power mit Bouzouki-Klängen und griechischen Gesangsparts zusammenführt. Vor allem in der zweiten Hälfte des Albums laufen sie dabei zu neuer Hochform auf, bemalen die ganz große Leinwand und entwickeln eine Wucht, die von den exotischen Einsprengseln nur noch verstärkt wird. Was vor zwei Jahren Libanons The Kordz so bravourös im Grunge-Rock gelang, gelingt diesem Quintett nun in seinem Bereich, den man gar nicht mehr wirklich kategorisieren will. Na pate sto kaló!