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AC/DC: For Those About To Rock

Formidable Band-Chronik

Nichts scheint unmöglich im internationalen Rockzirkus. Bands wie Deep Purple wechselten im Laufe ihrer Entwicklung gleich mehrmals ihre Besetzung. Mark-II-Sänger Ian Gillan heuerte gar bei Black Sabbath als Frontmann an. Auch AC/DC, 1973 von den einst aus England nach Australien ausgewanderten Brüdern Angus und Malcolm Young mithilfe ihres älteren Bruders George Young (The Easybeats) aus der Taufe gehoben, setzten immer wieder mal auf Fluktuation: Ganz besonders in der Frühzeit 1973/74. In der Durchbruchsphase von 1975 bis 1977 blieb das Line-up mit Vokalist Bon Scott, Schlagzeuger Phil Rudd und Bassist Mark Evans konstant. Dann löste Cliff Williams von der Band Home Mark Evans ab. Nach dem Tod von Scott 1980 gesellte sich Brian Johnson hinzu. Wahrlich seltsam nahm sich die zeitweise Zäsur von Johnson zwischen 2016 und 2018 aus, als Axl Rose ihn ersetzte. All diese personellen wie auch stilistischen Entwicklungen von AC/DC verzeichnet Autor Paul Elliott (u. a. Sounds, Q, MOJO, CLASSIC ROCK) in seinem 2018 erstmals und nun in Neuauflage erschienenen Kompendium „AC/DC: For Those About To Rock“. Gespickt mit jeder Menge Anekdoten – wie etwa jene, als der Tourbus seinen Geist aufgab, die Truppe anschieben musste und Bon Scott hernach in einer Bar in Unterhosen seine mit Öl verschmierten Jeans vor dem Auftritt auf dem Tresen aufbügelte. Auch die Umstände des noch immer mysteriösen Todes von Scott am 19. Februar 1980, als man den 33 Jahre alten Frontmann unter nie restlos geklärten Umständen tot im Renault 5 eines Freundes auffand, durchleuchtet Elliott. So sollen nicht nur Unmengen Alkohol und eine bitterkalte Londoner Nacht, sondern auch Heroin eine tragende Rolle gespielt haben. Allerdings alles Second-Hand-Erzählungen durch Bandmitglieder, Freunde und Wegbegleiter von AC/DC. Dennoch erweisen sich die 240 Seiten mit zahlreichen raren Fotos als eine wahre Fundgrube. Wer wie der Autor dieser Zeilen, seinerzeit noch im Teenageralter, im heißen Sommer 1976 diverse Auftritte von AC/DC im Londoner Marquee Club erlebte und die junge Band
persönlich kennenlernen und in ihrem damaligen Domizil in Barnes besuchen durfte, taucht gerne ein in die fundierte Chronik von Paul Elliott.

10 von 10 Punkten

AC/DC: For Those About To Rock
VON PAUL ELLIOTT
PALAZZO EDITIONS LTD.

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